Saubere Energie: Geschichte und Zukunft im Land

Die Vorarlberger Wasserkraft hat sowohl Tradition als auch Zukunft.
Bregenz. Schon in der Antike setzten Bäche und Flüsse Wasserräder in Bewegung. Jahrtausende später gilt dasselbe Prinzip, doch dank modernster Technik liefert die Wasserkraft heute weltweit den Löwenanteil an sauberem Strom. In Vorarlberg hat die erneuerbare Energiequelle eine lange Tradition – und nach wie vor eine große Zukunft. Die Energiegeschichte Vorarlbergs ist die Geschichte bahnbrechender Pionierleistungen: Vor mehr als hundert Jahren stand in Andelsbuch das größte Wasserkraftwerk der k. u. k. Monarchie. Ende der 50er-Jahre war das Lünerseewerk das leistungsstärkste Hochdruckpumpspeicherwerk der Welt. Und 50 Jahre später gilt das Kopswerk II als weltweit modernstes Pumpspeicherkraftwerk.
Heute wird in Vorarlberg beinahe so viel Strom erzeugt wie verbraucht. Dem jährlichen Verbrauch von rund 2500 Gigawattstunden (GWh) stehen etwa 2200 GWh elektrische Energie aus heimischer Wasserkraft und weiteren erneuerbaren Energieträgern gegenüber.
Unterschiedliche Produktion
Diese beinahe vollständige Abdeckung des Strombedarfs besteht allerdings nur auf dem Papier: Denn in den Wasserkraftwerken der Illwerke und der VKW wird je nach Jahreszeit unterschiedlich viel Strom produziert. Zudem erzeugen die Pumpspeicherkraftwerke der Illwerke keine Energie für die sogenannte Grundlast, sondern ausschließlich hochwertige Spitzen- und Regelenergie. Der Begriff Grundlast bezeichnet jene Mindestmenge an Strom, die Tag für Tag rund um die Uhr verbraucht wird. Denn der Energieverbrauch schwankt je nach Jahreszeit, Wochentag und Tageszeit. Gibt es nun Verbrauchsspitzen, werden diese durch Spitzenenergie abgedeckt. Regelenergie dient ausschließlich dazu, unvorhergesehene Verbrauchs- und Erzeugungsschwankungen oder auch Kraftwerksausfälle auszugleichen.
Herkunft belegt
Die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) belegt für die gesamte an Endkunden in Österreich gelieferte Strommenge mit österreichischen Herkunftsnachweisen, dass der Strom zu 100 Prozent aus Wasserkraft und anderen erneuerbaren Energieträgern sowie aus Kohle und Erdgas erzeugt wurde. Bereits seit mehr als fünf Jahren beliefert die VKW-Ökostrom GmbH Kunden zu hundert Prozent mit Energie aus erneuerbaren Quellen. „Vorarlberger Ökostrom“ stammt zu 100 Prozent aus Kleinwasserkraftwerken, Fotovoltaik-, Wind- und Bioenergieanlagen in Vorarlberg. Die privaten und kommunalen „Vorarlberger Ökostrom“-Erzeuger werden von den „Vorarlberger Ökostrom“-Kunden gefördert. Für die Grundversorgung der Vorarlberger Bevölkerung wird Strom zugekauft. Noch. Denn das langfristige große Ziel ist eine echte Energieautonomie – Vorarlberg soll völlig unabhängig werden von Engpässen bei Öl und Gas. Den Weg zur Selbstversorgung bereitet das Landesprogramm „Energiezukunft Vorarlberg“. Dieser Weg führt über einen bewussteren Umgang mit Energie und eine klimaschonende Art der Mobilität zum Ziel.
Darüber hinaus sind aber vor allem konsequente Investitionen in umweltverträgliche Energieträger notwendig. In der Ländle-Wasserkraft schlummern noch Reserven von insgesamt etwa 500 Gigawattstunden, die sich im Einklang mit der Natur wirtschaftlich sinnvoll nutzen ließen. Das entspricht dem Energiebedarf von etwa 100.000 Haushalten. Die Experten von illwerke vkw arbeiten deshalb daran, das heimische Ausbaupotenzial ganz genau zu untersuchen.


Partner-Statements
In Vorarlberg ist man sich schon lange dessen bewusst, dass nur eine vernünftige Energiepolitik und aktive Maßnahmen zum Klimaschutz unsere Zukunft nachhaltig sichern. Als größter Energiedienstleister des Landes leisten wir dazu einen wichtigen Beitrag. Der VN-Klimaschutzpreis sorgt dafür, dass große und kleine Initiativen einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden und die Menschen zum Nachdenken anregen. So hat sich schon so manche erfolgreiche Idee entwickelt.
Helmut Mennel, illwerke vkw