Blum: Vorarlbergs produktivste Erfinder

Höchst. Die Mitarbeiter derFirma Julius Blum sind nicht nur neugierig, sie wollen auch zeigen, was machbar ist. Am internationalen Beschlägemarkt ist Blum deshalb die unschlagbare Nummer eins. Im vergangenen Jahr meldete das Unternehmen 52 Erfindungen (43 Patente, 9 Gebrauchsmuster) beim Österreichischen Patentamt an. Mehr hat nur der Grazer Motorenhersteller AVL List zur Patentierung vorgelegt, nämlich 90. Damit ist das Höchster Unternehmen zum dritten Mal in Folge auf dem zweiten Platz der innovativsten österreichischen Firmen platziert, noch vor dem High-tech-Weltkonzern Siemens VAI Metals Technologies mit 23 Anmeldungen.

Im Spitzenfeld

Aus Vorarlberg findet sich unter den Top Ten noch die Zumtobel-Tochter Tridonic, die gleich viel Schutzrechte wie die TU Wien anmeldete, nämlich 16. Im Bundesländerranking haben Oberösterreichs Erfinder, so wie in den Vorjahren, mit 681 Anmeldungen die Nase vorne. Wien (449) verzeichnet im Vergleich zu 2012 ein Minus von 10,7 Prozent, kann aber den zweiten Platz vor der Steiermark (439), verteidigen. Niederösterreich rutscht mit 411 Anmeldungen aus den Top 3 und belegt vor Vorarlberg (267) den vierten Platz. Auf den Plätzen: Tirol, Kärnten, Salzburg und Burgenland.

Misst man die Pro-Kopf-Erfindungsquote der österreichischen Bundesländer und nicht die absolute Zahl der angemeldeten Erfindungen, ergibt sich freilich ein anderes Bild, das sich gegenüber dem Vorjahr kaum geändert hat: Vorarlberg führt dieses Ranking vor Oberösterreich und der Steiermark an. Niederösterreich, Kärnten, Tirol und Wien liegen gleichauf. Es folgt Salzburg und abgeschlagen am Ende der Hitparade das Burgenland.

Erfinderpreis 2013

Die Entwicklungsabteilung des Höchster Unternehmens erfährt für ihre Innovationen international Anerkennung. Der heutige Standard für leises und sanftes Schließen von Möbeln, Blumotion, wurde vergangenes Jahr in Amsterdam mit dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet.

Konkret: Das innovative Produkt wurde in der Kategorie „Industrie“ mit dem European Inventor Award des Europäischen Patentamts (EPO) ausgezeichnet. Mit dieser international anerkannten Auszeichnung werden kreative Entwicklungen, hinter denen Menschen mit großen technischen, wissenschaftlichen und intellektuellen Fähigkeiten stehen, ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Entsprechend groß war die Freude beim Entwickler-Team von Blum, das die Auszeichnung in Amsterdam entgegennehmen durfte. „Schon die Nominierung war eine große Ehre für uns. Den Preis nun in den Händen halten zu dürfen, ist ein beeindruckendes Gefühl und Bestätigung für die harte Arbeit des gesamten Teams“, freute sich Gerhard Kleinsasser, Leiter Forschung und Entwicklung. Bei Blum legt man Wert auf Teamarbeit: „Am Erfolg waren zahlreiche Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen über mehrere Entwicklungsstufen hinweg maßgeblich beteiligt.“

Erfolg sichern

Produktinnovationen wie Blumotion sichern langfristig und nachhaltig den Erfolg der Unternehmensgruppe. Durch konsequente Investitionen in Forschung und Entwicklung gelingt es dem Familienunternehmen seit vielen Jahren, die Position als verlässlicher Zulieferer der Möbelhersteller und als innovativer Branchenführer zu behaupten. „Wir versuchen, alle neuen Entwicklungen, welche bestehende und auch zukünftige Kundenbedürfnisse abdecken, durch Patente abzusichern“, erklärt Jürgen Wilke, Verantwortlicher für Schutzrechte bei Blum, mit Verweis auf die Zahlen: Weltweit hält Blum rund 1300 Schutzrechte. Allein 2013 wurden dem Unternehmen durch das österreichische Patentamt (ÖPA) 52 Patente und Gebrauchsmuster erteilt. Im Erfinder-Ranking liegt Blum damit österreichweit an zweiter Stelle.