Nach der Matura beginnt der Ernst des Lebens

Soll man nun gratulieren zur bestandenen Reifeprüfung oder nicht? Ja, natürlich. Alles Gute allen erfolgreichen Maturanten, den anderen viel Glück bei den Prüfungen. Und das werden sie neben den Glückwünschen nun von Lehrern, Eltern und Politikern allerdings auch hören: Mit der Matura geht ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende, jetzt folgt der sogenannte Ernst des Lebens. Nach den Jahren in der Klasse – in einer nach Jahren des Zusammenlebens vertrauten Umgebung – wird sich nun vieles ändern. Was natürlich stimmt, allerdings nicht gerade motivierend ist, wenn man gerade eine solche große Hürde gemeistert hat und das Leben voller Möglichkeiten zu sein scheint.
Dennoch: Maturanten müssen nun wichtige Entscheidungen treffen. Wie soll es weitergehen, was will ich studieren, wie wird mein weiterer Lebensweg verlaufen?
Fragen über Fragen, die für Spätzünder nach der hoffentlich lustigen Maturareise beantwortet werden müssen. Und diese Fragen sind heute weit schwieriger zu beantworten als noch vor wenigen Jahren. Die Berufswelt verändert sich schnell und dramatisch. Das gilt nicht nur im Handwerk und der Industrie, das gilt auch für viele akademische Berufe.
Lehre nach Matura
Studium oder gleich in den Beruf? Und welchen Beruf, welche Studienrichtung ist die richtige? Das kommt natürlich ganz drauf an. Die Berufsmaturanten haben bereits eine Lehre absolviert, bevor sie nochmals neben der täglichen Arbeit die Schulbank drückten, sie haben einen erlernten Beruf und werden nach der Matura bereits begehrte Arbeitskräfte in der Wirtschaft sein, – vorausgesetzt, dass sie ihr Wissen nicht „hauptberuflich“ weiter an Hochschulen und Universitäten vertiefen.
Eine Möglichkeit ist aber auch die Lehre nach der Matura, die nicht von vielen, aber von immer mehr jungen Menschen ergriffen wird. Hat man in der Schule berufsbildend gebüffelt, stehen die Türen zu den Betrieben ohnehin bereits nach der Matura offen. Die berufliche Weiterbildung ist heute in allen guten Betrieben selbstverständlich, es gibt Qualifizierungsziele und Unterstützung für jene, die berufsbegleitend lernen wollen. Also durchaus eine Möglichkeit, die man nach der Reifeprüfung ergreifen kann.
Schneller studieren
Deutlich geändert hat sich aber auch die Schlagzahl an den Universitäten und Hochschulen. Es gibt zwar immer noch die „ewigen Studenten“, deren Rekord in Semestern gemessen wird, sie sterben aber langsam aus. Denn immer öfter wird gemessen, wie schnell der junge Mensch mit dem Studium fertig geworden ist, wie zielstrebig er also ist. Obwohl Schnelligkeit nicht automatisch mit Qualität gleichzusetzen ist und es auch eine Reihe von Studien gibt, die einfach nicht in wenigen Semestern abgeschlossen werden können.
Chancen fürs Leben
Ein Studium bietet auf jeden Fall Chancen, die man später im Berufsleben nicht mehr so einfach bekommen wird. Nutzen Sie diese Zeit, nutzen Sie die Möglichkeiten, die heute in einem Ausmaß wie nie angeboten werden. Studieren Sie in anderen Ländern, an anderen Universitäten und lernen Sie neue Sichtweisen und andere Lehrmethoden kennen. Ein Auslandsstudium und Praktika in internationalen Unternehmen erweitern Ihren persönlichen Horizont ebenso wie die beruflichen Möglichkeiten.
Viele Unternehmen aller Branchen und Professionen schätzen und brauchen Mitarbeiter, die internationale Erfahrung vorweisen können, die einen unvoreingenommenen Blick über die Grenzen haben.