Lehrer von morgen mit Chancen für übermorgen

Die Pädagogische Hochschule ist ein Wegbereiter für hochqualifizierte Arbeitsplätze.
Feldkirch. (VN-hk) Rektor Gernot Brauchle (51) reicht seinem Ausdruck von Überzeugung ein Siegerlächeln nach und sagt: „Glauben Sie mir, die Lehrer der Zukunft werden hervorragende Chancen haben und einen hohen Respekt genießen.“ Die Pädagogische Hochschule in Vorarlberg bedient als Arbeitsplatzschmiede ein Segment, das die Gesellschaft prägen wird. Daran zweifelt niemand.
Eine Sekundarausbildung
„Bildung“, sagt Brauchle, „ist ein Gut, das man nicht versteuern muss und wofür es keinen Pass braucht. Man nimmt es mit, wohin man will und kann es unbürokratisch verwerten.“ Und weil Bildung von Lehrern kommt und Lehrer an Lehrerausbildungsstätten ihre Berufsreife erhalten, ist auch die Pädagogische Hochschule Vorarlberg eine Arbeitsplatzschmiede auf mehreren Ebenen.
Die erste Ebene sind die Studenten. Sie erhalten nicht nur an der PH Vorarlberg in Feldkirch eine Berufsausbildung, die auf völlig neuen Füßen steht, sondern überall in Österreich.
Das vierjährige Bachelorstudium mit anschließendem Masterlehrgang wird bereits heuer für den Volksschulbereich in Feldkirch angeboten, im Studienjahr 2016/2017 gibt es die Lehrerausbildung neu alternativlos auch für alle Lehrer der Sekundarstufe. Das heißt: Gymnasiallehrer und Lehrer für die Neue Mittelschule erhalten dieselbe Ausbildung. Welche Fächer für die Sekundarstufe dabei in Feldkirch angeboten werden können, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden.
Rektor Brauchle geht nach wie vor fest davon aus, dass die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik sowie Sport vollumfassend an seiner Hochschule angeboten werden können.
Offene Tore
Die steigende Zahl privater Bildungsanbieter ist für Brauchle ein Beleg dafür, dass der Rohstoff Bildung eine stete Wertsteigerung erfährt. „Das gab es früher einfach nicht. Da waren die staatlichen Bildungsinstitutionen vorhanden und sonst nichts.“
Hinzu kommt, dass viele Lehrer in den kommenden Jahren in Pension gehen. Das gilt auch für Brauchles Hochschule. „Bei uns ist das in den kommenden Jahren ein Viertel unseres Personals. Das ist außergewöhnlich viel.“
Die Lehrer von morgen haben Chancen für übermorgen. „Für jene, die wollen, muss es mit der Lehrerausbildung für die klassischen Schultypen bei uns ja nicht getan sein. Die künftige Ausbildung zum Pädagogen öffnet Tore in andere Welten. Da gibt es die Forschung an Universitäten als Option genauso wie die Weiterbildung zur Führungskraft. Und vor allem: Die Lehrerausbildung der Zukunft entspricht internationalen Standards. Sie stattet ihre Absolventen mit Berufschancen in anderen europäischen Ländern aus“, zeigt der Rektor künftige Perspektiven auf.
Herausforderung
Da ist freilich auch die zweite Ebene der Jobbeschaffung. Diese betrifft jene, mit denen die ausgebildeten Lehrer zu tun haben: die Schüler. Diese müssen mit jenem Rüstzeug ausgestattet werden, welches ihnen am Arbeitsmarkt Chancen bietet. Nicht zuletzt ist ihre Fitness für die Berufswelt ein Gradmesser für die Qualität der Lehrer. „Das ist die große Herausforderung, gewiss“, weiß Gernot Brauchle nur allzu gut. Die Anforderung von jenen, die Jobs geben, ist offensichtlich: „Wir bekommen von den potenziellen Arbeitgebern immer wieder Signale, was sie sich von Mitarbeitern vor allem wünschen. Dazu zählen Grundkenntnisse in Deutsch und Rechnen. Dazu zählen aber auch elementare Charaktereigenschaften, die Schulabgänger zu verlässlichen Mitarbeitern in ihren Berufen machen.“
Die Lehrer sind Teil der Schnittstelle für die Chancen unserer Kinder und Jugendlichen in der Zukunft. Eine größere Herausforderung kann es für die Pädagogische Hochschule in den kommenden Jahren kaum geben.
Pädagogische Hochschule Vorarlberg
» 500 Studierende
» Ausbildungsbereiche: Primarstufe, Sekundarstufe
» Fort- und Weiterbildungsangebot: für 6500 Lehrpersonen aller Schularten, für 1000 Elementarpädagogen
» Rektorat: Rektor Dr. Gernot Brauchle, Vizerektorinnen: Dr. Gabriele Böheim (Bereiche Forschung, Qualitätssicherung und Kooperation), Dr. Ruth Allgäuer (Lehre und Lebensbegleitendes Lernen)
Institute und Zentren:
» Institut für Bachelorstudien, schulpraktische Studien
» Institut für Hochschullehrgänge und Masterstudien
» Institut für Lebensbegleitendes Lernen – APS und BMHS
» Zentrum für Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer
» Zentrum für Internationale Angelegenheiten
» Zentrum für Qualitätssicherung und -evaluierung