„Klimaschutz liegt im ureigensten Interesse gesunder Landwirtschaft“

Die Landwirtschaftskammer ist Partner des VN-Klimaschutzpreises „Landwirtschaftliche Bodenkultur“.
BREGENZ. Über jeden Landwirt, der sich engagiert und beim VN-Klimaschutzpreis mitmacht, freuen wir uns sehr. Es geht um „klimafreundliche Grünland- und Ackerwirtschaft“, um „Erzeugung erneuerbarer Energie“, um „Energiesparmaßnahmen in Haus und Hof“ und um „aktive Waldbewirtschaftung“. „Die heimische Land- und Forstwirtschaft erzeugt nicht nur regional gesunde Lebensmittel, sondern bewirtschaftet und pflegt unsere Kulturlandschaft“, betont LK-Direktor Gebhard Bechter.
„Das tut sie im Einklang mit der Natur, auch wenn die Erzeugung von Lebensmitteln seit jeher einen Eingriff in diese bedeutet“, führt Bechter aus. „Diese klimaschonende Kreislaufwirtschaft vom Tal bis in die Berge sichert den Siedlungs- und Erholungsraum für die Menschen in den Talschaften. Darauf baut auch der so erfolgreiche Sommer- und Wintertourismus.“
Auch der schonende und sparsame Umgang mit dem Boden trägt maßgeblich zum Klimaschutz bei, bindet der Boden doch große CO2-Mengen. „Daher ist der tägliche Bodenverbrauch von 1,6 Hektar im Land auch ein so großes Problem in Sachen Klimaschutz, denn jedes fruchtbare Stück Boden, das verbaut wird, geht als CO2-Speicher verloren“, informiert LK-Präsident Josef Moosbrugger. „Die landwirtschaftlich genutzten Böden in Vorarlberg weisen sehr gute Humus- und Nährstoffwerte auf.“
Regionale Zusammenarbeit
„Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf die Klima- und Energiepolitik bis 2030 geeinigt. So sollen die Treibhausgase um 40 Prozent reduziert und der Einsatz erneuerbarer Energien in der gesamten EU von derzeit 14 Prozent auf 27 Prozent verdoppelt werden“, so Josef Moosbrugger.
„Für Österreich ist die Landwirtschaft bei der Reduktion der klimaschädigenden Emissionen als einziger Sektor auf Kyoto-Kurs. Die Land- und Forstwirtschaft hat bereits 17 Prozent der Emissionen von 1990 bis 2013 reduziert. Regionale, nachhaltig betriebene Landwirtschaft vermindert weltweit die Lebensmitteltransporte und trägt so ebenfalls zur Verminderung des CO2-Ausstoßes bei, ist doch Verkehr nach wie vor der größte CO2-Verursacher. Aus diesem Grund werden auch die regionalen Lebensmittelpartnerschaften ausgebaut, um hohe Transportemissionen zu vermeiden.“
Die Land- und Forstwirtschaft erzeugt auch erneuerbare Energie in Form von Biogas, Fotovoltaik, Holz und auch mit Kleinwasserkraftwerken. Solche energieeffizienten Betriebe wirken dem Klimawandel entgegen. Einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur CO2-Speicherung leistet auch die aktive Waldbewirtschaftung im Land. Rund ein Drittel Vorarlbergs ist bewaldet. Hier werden nachwachsende Rohstoffe für die Bauwirtschaft und Energie für Heizzwecke erzeugt. „Der Klimawandel gefährdet bäuerliche Existenzen, daher ist aktiver Klimaschutz durch schonenden Umgang mit den Böden die Sicherung unserer betrieblichen Grundlage zur Erzeugung von Lebensmitteln und nachwachsenden Bau- und Heizstoffen. Klimaschutz liegt im ureigensten Interesse der Landwirtschaft“, schließt Moosbrugger.

Viel Humus und Wurzelwerk im Boden, ausgiebige Grünmasse auf den Äckern, Wiesen und Alpen sowie bewirtschaftete vitale Wälder binden CO2 und liefern den lebensnotwendigen Sauerstoff. Unsere Land- und Forstwirtschaft leistet damit einen zentralen Beitrag zum Klimagleichgewicht. Sie ist aber auch die erstbetroffene des Klimawandels. Wetterkapriolen vermiesen Arbeit und Ernte. Wir freuen uns daher, wenn vorbildliche Klimaleistungen die öffentliche Aufmerksamkeit bekommen.
LK-Präsident StR.
Josef Moosbrugger



Partner-Statement
Der/die Preisträger(in) in der Kategorie „Landwirtschaftliche Bodenkultur“ fährt 2017 mit bei der „Unser Ländle“-Leserreise der Landwirtschaftskammer zu einer interessanten Destination in Europa.
Bewerbung für den VN-Klimaschutzpreis 2016 unter: klima.vol.at