„Intakter Naturkreislauf reicht für Geo-Engineering aus“

Es braucht keine Sonnensegel in der Atmosphäre, nur ökologische Kreislaufwirtschaft, sagt Hubert Rhomberg.
Bregenz. (vd) „Kreislaufwirtschaft heißt Verantwortung für das zu übernehmen, was man produziert“, ist der Bauunternehmer, Visionär und Umsetzer Hubert Rhomberg überzeugt. „Unsere Produkte, sprich Gebäude, sind besonders langlebig und ressourcenintensiv. Umso wichtiger ist es, bereits bei der Planung die echten Ressourcen inklusive Rucksäcke der Gebäudeteile zu kennen. Es muss also zwingend mit jedem Bauantrag eine Materialliste und eine Rückbauanleitung geben. Damit erreicht man nicht nur, dass unsere folgenden Generationen auch die wertvollen Stoffe und Teile wieder rückgewinnen können, sondern Architekten und Bauherren schon bei der Planung entsprechend gedanklich umsetzen können und von Anfang an nachhaltig planen. Der Baustoff Holz ist dabei das Beste.“
Nachhaltigkeitsstrategie
Diese Verantwortung, die Corporate Social Responsibility (CSR), übernimmt das Team von Rhomberg Bau. „Es gibt bei uns nicht die eine CSR-Maßnahme, wir haben auch kein Bündel von Maßnahmen, um Nachhaltigkeit in unserem Geschäft sicherzustellen“, erklärt Hubert Rhomberg. „Wir wollen, dass unser Handeln und vor allem die Ergebnisse unseres Handelns umfassend nachhaltig sind – und zwar im Sinne sozialer, umwelttechnischer und wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit. Daher integrieren wir das Thema in jeden Prozess, jede Maßnahme und jede Tätigkeit in jedem unserer Geschäftsfelder. Genau genommen ist daher das gesamte Unternehmen unser CSR-Projekt. Entsprechend gibt es keine Unterscheidung zwischen Marketing-, CSR- oder sonstigen Maßnahmen.“ Die Bauwirtschaft verursacht mit ihrer herkömmlichen Bauweise 30 bis 40 Prozent des heutigen Ressourcen- und Energieverbrauchs und etwa 40 Prozent des Abfallaufkommens und CO2-Ausstoßes. Damit gehört diese Branche zu den größten Umweltverschmutzern der Welt.
Zukunftsbaustoff Holz
„Ressourcenverknappung, der globale Trend zur Urbanisierung, die drohende Erderwärmung, die wir mit unserem unbedachten CO2-Ausstoß täglich beschleunigen, sowie die anstehende Digitalisierung, die sich in Form des sogenannten Internets der Dinge schon heute bemerkbar macht, stellen unsere Industrie vor völlig neue Herausforderungen“, sagt Rhomberg. „Ziel muss es sein, im gesamten Gebäudelebenszyklus – von der Planung und der Konzeption über den Bau, die Instandhaltung und die Nutzung bis hin zur Nachnutzung – bei verbessertem Komfort, erhöhter Funktionalität und Sicherheit deutlich weniger Ressourcen zu verbrauchen und die CO2-Bilanz maßgeblich zu verringern. Eine Veränderung der Muster in der natürlichen Ressourcennutzung ist daher auf dem Weg einer nachhaltigen Entwicklung unabdingbar. Vielmehr muss das Bauen, wie wir es heute kennen, völlig neu gedacht werden.“
Der LifeCycleTower
Holz – der Baum – speichert C02 und ist damit die günstigste und sicherste Methode, um schädliches CO2 aus der Atmosphäre zu binden. „Wir müssen keine Sonnensegel in die Atmosphäre tragen, um die Erderwärmung zu stoppen“, erklärt Hubert Rhomberg. „Das Pflanzen von Bäumen, die Bewirtschaftung von Wäldern und das Bauen mit Holz wären Geo-Engineering genug, um das Schlimmste rasch abzuwenden, da verbautes Holz das gebundene CO2 auf Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte speichert.“ Der LifeCycleTower in Dornbirn weist gegenüber der herkömmlichen Bauweise von Gebäuden eine um 90 Prozent verbesserte CO2-Bilanz auf. „Das LCT-System von Cree ist ein universell einsetzbares Baukastensystem mit Top-Down-Ansatz und Komponenten, die von ortsansässigen Unternehmen hergestellt werden können – regionales Handwerk und die lokale Holzwirtschaft werden gefördert. Der Zukunftsbaustoff Holz macht den Großteil des LCT-Systems aus, zur Ressourcenschonung wird daher nur die Menge an Holz genutzt, mit der höchste Ressourceneffizienz, gepaart mit entsprechender Funktionalität, erreicht werden kann.“
Bauen 4.0: Holzhybrid-System
„Der weltberühmt gewordene Beweis für die Effizienz und den ästhetischen Gestaltungsspielraum unseres Systems ist der Dornbirner LCT ONE“, erläutert Rhomberg. „Die Akteure im ,Bauen der Zukunft‘ sind neben Architekten und Handwerkern vor allem schlagkräftige Teams aus Baufachleuten, Montageteams, Programmierern und 3-D-Konstrukteuren. Systematische Planung, flache Kooperationsstrukturen, das Denken in Lebenszyklen und die Anbindung ans ,Internet der Dinge‘ verwandeln das Gebäude der Zukunft in einen intelligenten, energieautarken Organismus. Dreh- und Angelpunkt des neuen Bauens wird somit eine interdisziplinäre, digitale, lebendige Plattform sein. Eine Art kybernetischer Tisch für alles, was die Themen „Planen, Errichten und Betreiben von Gebäuden“ betrifft. Darauf finden sich sämtliche Informationen, Kontakte, Produkte, Formulare und Fallbeispiele aus der Welt des systematischen Holz-Hybridbaus. Und sie wird sich stetig weiterentwickeln: Jedes neu entwickelte Bauelement, jedes erfolgreich abgeschlossene Projekt, jeder neue Produzent, Architekt oder Planer bereichert die Plattform, füllt sie mit Wissen und macht so zeitgleich alle Beteiligten des kybernetischen Tischs schlauer.“
Zugängliche Systemlösungen
„Die Plattform stellt Schnittstellen auch für ergänzende Technologien bereit, die die vorliegenden Bauprozess-Lösungen unterstützen“, sagt Rhomberg. „Auf der Cree-Plattform werden nicht nur bewährte System-Bauteile angeboten, sondern auch digitalisierte Inhalte von Partnern, die das holistische Cree Bau-System ergänzen. So werden auch andere vorhandene Systemlösungen als digitales System integriert und Kunden zur Verfügung gestellt.“
Gebäude der Zukunft wie der LifeCycleTower sind intelligente und energieautarke Organismen.
Hubert Rhomberg
