Die Digitalisierung: ein gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Megatrend

Extra / 05.09.2017 • 08:18 Uhr

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und dringt in alle Bereiche des Wirtschaftens und täglichen Lebens vor. Sie eröffnet große Möglichkeiten und Chancen.

Wir befinden uns mitten in einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Megatrend: Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und dringt in alle Bereiche des Wirtschaftens und täglichen Lebens vor. Gleich vorweg: Das ist gut so! Eröffnet diese Entwicklung doch große Möglichkeiten und die Chance, wichtige Produktivitätsgewinne zu erzielen!

Die Digitalisierung hat heute bereits in allen Branchen Einzug gehalten, wenngleich der Grad der Digitalisierung selbstverständlich noch sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Viele erkennen diese Entwicklung jedoch mehr und mehr als Chance, die es zu nutzen gilt.

Zeit- und Effizienzgewinn

Gerade im Unternehmenskontext können digitale Innovationen zu einer Vielzahl an positiven Veränderungen führen. So ermöglicht die Integration digitaler Techniken beispielsweise die Flexibilisierung des gesamten Produktions- und Arbeitsprozesses. Aufgrund interner Effizienzgewinne, aber auch durch die Vernetzung der Wertschöpfungskette, können letztendlich die Bedürfnisse der Kunden schneller und gezielter bedient werden. Oder es können komplett neue Geschäftsfelder und Märkte erschlossen werden, die bis dato aufgrund fehlender (technischer) Möglichkeiten nicht bzw. kaum zugänglich waren. Auch im Dienstleistungssektor treibt die Digitalisierung den Innovationsprozess stetig voran. Zum einen entstehen gänzlich neue, innovative Services, zum anderen kommt es aber auch zu einer laufenden Modernisierung bestehender Serviceangebote. Zeit- und Effizienzgewinne sind die logische Folge.

Aus makroökonomischer Sicht kann die erfolgreiche Anwendung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien nicht nur zu einer Stärkung des heimischen Wirtschaftsstandorts und der Wettbewerbsfähigkeit beitragen, sondern gleichzeitig wichtige Impulse zur Steigerung des Produktionspotenzials und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze liefern.

Kein Beschäftigungsrückgang

Aufgrund der Erfahrungen mit gesellschaftlichen Umbrüchen und technischen Fortschritten kann festgehalten werden, dass in der Vergangenheit zwar immer auch Arbeitsplätze weggefallen sind, es dadurch aber keinen gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsrückgang gegeben hat. So sind heute beispielsweise in Vorarlberg mehr Menschen beschäftigt als jemals zuvor.

Die Digitalisierung leistet einen wichtigen Beitrag, um in einer hochentwickelten Volkswirtschaft überhaupt noch wesentliche Produktivitätsgewinne erzielen zu können.

Vorbildliche Haltung

Die Vorarlberger Betriebe zeigen angesichts der fortschreitenden Digitalisierung eine vorbildliche Haltung, so die im Mai veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage des Kreditschutzverbands (KSV1870). Demnach erwarten 92 Prozent der heimischen Betriebe direkte Auswirkungen der Digitalisierung auf ihr Unternehmen, womit Vorarlberg weit vor dem österreichweiten Durchschnitt von 73 Prozent liegt. Laut KSV seien die positiven Ergebnisse unter anderem auf bewusstseinsbildende Maßnahmen der Vorarlberger Wirtschaftskammer zurückzuführen.

Um jedoch von der Digitalisierung in vollem Umfang profitieren zu können, ist es notwendig, die dafür notwendigen wirtschaftlichen, rechtlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zudem gilt es, die Akzeptanz gegenüber dieser Entwicklung in der Bevölkerung und bei den Wirtschaftsakteuren zu steigern und die Bedeutung und Chancen der Digitalisierung bewusst zu machen.

Eine Besteuerung des Fortschritts (Stichwort: Maschinensteuer) ist dabei ebenso wenig ratsam und sogar schädlich für den Wirtschaftsstandort wie die Panikmache vor Arbeitsplatzverlusten oder das Ignorieren des technischen Fortschritts.

Konkrete Ziele

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg begegnet den anstehenden Herausforderungen in den folgenden konkreten Bereichen und verfolgt dabei die nachstehenden Zielsetzungen:

Digitale Perspektiven

Mit der Serviceinitiative „Digitale Perspektiven“ bringt die Wirtschaftskammer Vorarlberg den heimischen Wirtschaftstreibenden die Chancen und Möglichkeiten des digitalen Wandels näher, informiert und bildet weiter.

Mit themen- oder branchenspezifischen Topservices fördert die Wirtschaftskammer gezielt:

» Die Bewusstseinsbildung und Information

» Vernetzung und Kooperation

» Kompetenzentwicklung und Professionalisierung sowie

» Innovative Entwicklungen

Forschung/Entwicklung

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Vorarlberger Unternehmen durch verstärkte Partizipation an F&E-Programmen.

Aus- und Weiterbildung

Als führender Anbieter beruflicher Erwachsenenbildung wird das WIFI die Attraktivität und die Chancen von IT-Berufen in der Bevölkerung vermitteln und damit einen wichtigen Beitrag für ein ausreichendes Angebot an IT-Fachkräften leisten.

Start-up Ecosystem

Schaffung eines Umfelds mit entsprechender Sichtbarkeit und hoher Anziehungskraft, aus dem digitale Innovationen hervorgehen.