Benziner-Stromer-Zusammenarbeit

Extra / 01.04.2022 • 10:27 Uhr
Hier ist nichts, was einem chinesisch vorkommen könnte, das Cockpit kann alle internationalen Sprachen.
Hier ist nichts, was einem chinesisch vorkommen könnte, das Cockpit kann alle internationalen Sprachen.

Der EHS PHEV ist derzeit das einzige MG-Motor-Modell, das einen Verbrenner- und einen Strommotor kombiniert. Der chinesische Engländer schafft 52 Kilometer E-Reichweite.

 

Man kann es sehen, wie man will, dass klassische europäische Traditionslogos sich nun unter chinesischen Vorzeichen (wieder) präsent machen. Nicht nur SAIC, die Shanghai Motor Corporation, setzt auf deren hohen Image- und damit Wiedererkennungswert. Unter dem einstmals für englische Sportwagen stehenden MG-Label liefert das asiatische Unternehmen in rascher Abfolge neue Pkw-Modelle.

 

Stromer statt Benzinsportler

Was ehemals für Morris Garage stand, steht heute in erster Linie für elektrische Automobile. Auf den mittlerweile überarbeiteten ZS, ein SUV, folgte der EHS (wenig überraschend ebenfalls ein SUV). Er ist ein Modell, das gewissermaßen ein Ausreißer und momentan ein Einzelfall in der nach Europa geschickten Modellpalette ist. Denn es ist ein Plug-in-Hybrid, eine Kooperation aus Verbrennungs- und einem Elektromotor. Im Fall des Kompakten arbeiten ein 1,5-Liter-Turbobenziner mit 162 PS und ein Stromer mit 122 PS zusammen. Daraus ergibt sich eine Systemleistung von 258 PS. Gekoppelt ist das Antriebsgespann an eine zehnstufige Automatik. Strom ist gespeichert in einer 16,6-kWh-Batterie. Damit sollen bis zu 52 Kilometer Reichweite machbar sein.

Eine erste Verkostung, an einem Wintertag, ergab zwar nur knapp vierzig Kilometer, doch unter kaum stromsparenden Umständen: Schneeregen, Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, ergo volles Sekundärverbraucherprogramm, wie Dauerabblendlicht, voll aufgedrehte Heizung und fleißige Wischarbeit der Scheibenwischer.

 

Keine Verständigungsprobleme

Auch wenn der EHS aus China kommt: Er ist verständlich. Abgesehen vom mainstreamgerechten Styling des Exterieurs folgt auch das Interieur internationalen Maßstäben. Die Cockpiteinrichtung enthält Standardingredienzien: Digital-kombiinstrument, Infotainmentsystem samt Touchscreen, Konnektivität. Dazu servieren die Neo-MGs großzügige Ausstattungen, man kann auch Ledermöblierung haben. Die Materialqualität und die Verarbeitung wirken solide. Auch ist die Systemleistung kein leeres Versprechen, der Antrieb wirkt kraftvoll und setzt seine Power spontan um. Dass sich die Lenkung etwas indifferent anfühlt und dass der Bremsendruckpunkt mehr Transparenz vertragen könnte, damit steht der Anglo-Chinese nicht alleine da.

Der Preis: ab 35.990 Euro. Das kostet der Fronttriebler, angetrieben von einem 1,5-Liter-Benziner (Vierzylinder) sowie einem E-Aggregat mit 258 Nm Systemleistung und eines zehnstufigen Automatik im Einstiegsausstattungsniveau „Comfort“. Allradantrieb ist nicht vorgesehen. Akkukapazität: 16,6 kWh. Elektrische Normreichweite: 52 Kilometer.

MG EHS EV: gefälliges Styling ohne Designexperimente. Auffallend ist das klassische Logo, das einstmals sportliche englische Modelle markierte.
MG EHS EV: gefälliges Styling ohne Designexperimente. Auffallend ist das klassische Logo, das einstmals sportliche englische Modelle markierte.