Bitter versüßt das Leben

Bitterstoffe sind gesund für die Verdauung und den Darm.
Lingenau Bitterstoffe kommen in einer Vielzahl in Pflanzen sowie Pflanzenprodukten vor und gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Die ablehnende Haltung gegenüber bitter schmeckenden Lebensmitteln ist angeboren und ein Schutzmechanismus der Natur, da die meisten Giftstoffe, die in der Natur vorkommen, bitter schmecken. Kinder lehnen diese Geschmacksrichtung, die auf der Zunge wahrgenommen wird, anfangs ab, doch der Geschmack ist erlernbar und später kann Gefallen an der herben Note gefunden werden. Aufgrund der Unbeliebtheit wurden bei vielen Kulturgemüsearten die Bitterstoffe herausgezüchtet. Doch gerade die Bitterstoffe liefern wichtige Nuancen, die für das Geschmackserlebnis essenziell sind.
Für Bitteres sensibilisieren
Warum kann nun bitter das Leben versüßen? Und warum sollten wir im Alltag wieder bewusst unseren Geschmack für bittere Nahrungsmittel sensibilisieren?
» Verdauungsfördernd: Bitterstoffe haben die Fähigkeit Körpersäfte zu locken. Die Speicheldrüsen, die Leber, die Galle und die Bauchspeicheldrüse werden stimuliert mehr Säfte für die Verdauung zu bilden. Es folgt eine regulierende Wirkung auf die Blutfette und den Cholesterinspiegel.
» Darmgesundheit stärken: Fäulnisprozesse und Pilzinfektionen im Darm können abgewehrt werden, da die Darmperistaltik angeregt wird und gründlicher sowie besser verdaut werden kann.
» Essverhalten verbessern
Bitter kann den Appetit auf Süßes und Heißhunger hemmen, da das Sättigungsgefühl über Hormone rechtzeitig aktiviert wird.
In grünem Blattgemüse enthalten
Bitterstoffe sind beispielsweise in grünem Blattgemüse, Kohlarten wie Brokkoli, Rosenkohl, in Salaten wie Chicorée, Radicchio sowie in Wildkräutern wie Brennnessel und Löwenzahn enthalten. Auch in Kräutern und Gewürzen wie Lorbeerblättern, Liebstöckel, Rosmarin, Salbei, Pfeffer, Thymian, Kurkuma sowie in Getränken wie Kaffee, Bier und Bitter Lemon.
Aber Achtung: Einige Bitterstoffe sind für den Menschen gesundheitsgefährdend! Gurken, Melonen, Zucchini oder Speisekürbisse, die bitter schmecken, dürfen nicht verzehrt werden. Rohware vorsichtig probieren und bei bitterem Geschmack entsorgen.
Bittersüßer Rezepttipp
Ein Beispiel für eine bittersüße Kombination ist Radicchio-Salat mit fruchtigen Orangen und Gänseblümchen.
