Von Zweck und Mitteln
Ja, es gibt viele Menschen, die schier Unmenschliches leisten. Die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass es anderen, vom Schicksal Gebeutelten, besser geht, dass die persönliche Lage erträglicher wird. Denn Menschen, die einer Pflege oder Betreuung bedürfen, befinden sich meist in einer Situation, die keine andere Lösung zulässt. Wohl gerne würde jeder sein Leben eigenständig gestalten, wenn er denn könnte.
Umso wichtiger sind die, die eine solche Arbeit leisten. Sie leisten wollen. Mit ganzem Herzen und ganzer Überzeugung. Wer Pflege lediglich als Job betrachtet, wird in diesem nicht alt und schon gar nicht zufrieden werden. Gute Arbeit hängt jedoch auch davon ab. Wer sich in Pflegeheimen umschaut, spürt bei den meisten Beschäftigten große und ehrliche Zuwendung zu den Bewohnern.
Dann sind da noch jene, die ihre Angehörigen zu Hause betreuen. Oft ungefragt, weil es das Leben eben so vorgesehen hat. Allen, die sich professionell oder aus persönlichen Beweggründen einbringen, gebührt Hochachtung. Dass Aktionen wie die Suche nach dem „Pfleger bzw. der Pflegerin mit Herz“ auch einen werblichen Aspekt verfolgen, ist klar. Aber mitunter darf der Zweck durchaus die Mittel heiligen.
marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at
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