Eine medizinische Herausforderung

Herzschwäche wird immer noch häufig als Alterserscheinung abgetan.
Aufklärung. Mit mindestens 300.000 Betroffenen in Österreich und rund 28 Millionen in Europa ist die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) eine der häufigsten internistischen Erkrankungen und eine große medizinische sowie gesundheitspolitische Herausforderung. Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko an. Herzinsuffizienz-Patienten haben eine massiv eingeschränkte Lebensqualität und ein hohes Sterblichkeitsrisiko, das über jenem vieler Krebsarten liegt und häufig unterschätzt wird.
Zeit geht verloren
Bei Weitem nicht alle Betroffenen sind in medizinischer Behandlung: Typische Symptome wie Atemnot, eine Abnahme der Leistungsfähigkeit oder Wasseransammlungen werden oft fälschlich als Alterserscheinungen gedeutet, wie auch eine aktuelle europaweite Untersuchung zeigt. Dadurch geht oft wertvolle Zeit bis zu einer wirksamen Therapie verloren, hohe Spitalsaufnahmeraten sind eine Folge.
Einfach anzuwendende Methoden zur Risikoermittlung sowie bewährte diagnostische Verfahren stehen zur Verfügung, können aber nicht immer in ausreichendem Maß eingesetzt werden. Niedergelassene Ärzte brauchen eine gestärkte Position in der Früherkennung und langfristigen Begleitung von Herzinsuffizienz-Patienten, damit Spitäler entlastet und Betroffene optimal betreut werden können, fordern Experten.
Bewusstsein schaffen
Bereits zum fünften Mal werden zum Europäischen Tag der Herzinsuffizienz am 10. und 11. Mai zahlreiche Aufklärungsinitiativen gesetzt. Auch in Österreich informiert aus diesem Anlass die Arbeitsgruppe Herzinsuffizienz der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) wiederum mit dem Ziel, Bewusstsein für die Frühsymptome und die gravierenden Folgen der Herzinsuffizienz zu schaffen. Außerdem soll auf den Bedarf an Strukturen und Ressourcen für das Management dieser Erkrankung hingewiesen werden.