Weich und sinnlich
Die Österreicher sind Sportmuffel. Nur Drittletzte im EU-Vergleich. Gerade einmal fünf Prozent betreiben regelmäßig Sport. Da sind uns die Iren, Ungarn, Spanier, Slowenen, Litauer und Schweden meilenweit voraus. Auch beim Radfahren, Tanzen oder bei der Gartenarbeit schneiden wir denkbar schlecht ab. Viertletzte Stelle. Schlechter sind da nur noch Zypern, Portugal und Italien. An der Spitze liegen die Niederländer. Aber gut, die haben auch Radwege und Blumenfelder so weit das Auge reicht. Da lässt es sich gut ackern und radeln. Was bei mir die Assoziation mit der Werbung eines privaten Fernsehsenders hervorruft, in dem Frauen wie aufgescheuchte Hühner herumhüpfen und lamentieren: „Das will ich auch.“ Aber, aber, haben wir doch. Zumindest was die Radwege angeht. Da gibt es schon viele Kilometer, und es werden immer mehr. Außerdem, meine ich, darf ruhig einmal zwischen Sport und Bewegung unterschieden werden. Sport klingt so hart und irgendwie mühsam. Bewegung hingegen hat einen weichen sinnlichen Klang. Vor allem ist sie alltagstauglich.
Haben Sie übrigens gewusst, dass wir schon mit täglich 30 Minuten normalem Radeln unserem Körper etwas Gutes tun können? Das ließ unlängst die Sporthochschule Köln verlauten. Und der darf man solche Aussagen ruhig glauben. Wenigstens das sollten wir Vorarlberger zuwege bringen, oder? Schließlich sind wir nicht umsonst die Radfahrer der Nation. Da gilt es, einen Ruf zu verteidigen. An den Blumenfeldern müssen wir allerdings noch arbeiten. . .
marlies.mohr@vorarlbergernachrichten.at
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