Schmerzpatienten besser verstehen

Gesund / 22.01.2015 • 16:59 Uhr

Neue Initiative „my pain feels like . . .“ will Patient und Arzt zusammenbringen.

Brunn am Gebirge. Das Schmerzempfinden ist so individuell wie jeder einzelne Patient. Zusätzlich erschwert oft eine unterschiedliche Wortwahl die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Deshalb hat Grünenthal die Initiative „my pain feels like . . .“ ins Leben gerufen, deren Kernstück die Internetseite www.mypainfeelslike.at mit einem Online-Fragebogen ist, in dem Betroffene ihre Schmerzen beschreiben können. Dieser Fragebogen soll die Kommunikation zwischen Patient und Arzt verbessern. Denn sprechen Arzt und Patient die gleiche Sprache, ist die Chance deutlich höher, schneller zur richtigen Diagnose und optimalen Therapie zu finden.

Schmerz kann in vielen verschiedenen Formen auftreten und Menschen in unterschiedlichster Art und Weise beeinträchtigen. Mit etwa 26 Millionen Betroffenen weltweit ist neuropathischer Schmerz (Nervenschmerz) eine Krankheit, unter der besonders viele Menschen leiden. Dieser Schmerz ist sehr vielfältig, oft in seiner Stärke schwer beherrschbar und daher besonders schwierig zu behandeln. Lediglich bei 40 bis 60 Prozent der Patienten gelingt es, eine angemessene Reduktion ihrer Schmerzen zu erreichen.

Schmerzverständnis

Häufig ist eine mangelnde Kommunikation zwischen Arzt und Patient der Grund für die unzureichende Schmerzlinderung. Denn viele Betroffene haben Schwierigkeiten, ihren Schmerz in Worte zu fassen und ihr Empfinden detailliert zu beschreiben. Während Patienten ihre Schmerzen in einer sehr bildhaften Sprache darstellen, etwa als ein oberflächliches unerträgliches Stechen mit heißen Stricknadeln, ein Messerschnitt oder ein Feuer unter der Haut, sind Ärzte eher mit fachlichen Ausdrücken wie brennend, stechend, einschießend, Allodynie und Hyperalgesie vertraut. Eine Fehleinschätzung des Beeinträchtigungsausmaßes ist damit häufig vorprogrammiert. „Es ist für Patienten oft schwierig, in der Kürze des Arztgesprächs die treffenden Worte zu finden, um den eigenen Schmerz ausreichend zu beschreiben. Patienten fühlen sich daher häufig von ihren Ärzten nicht ernst genommen oder unverstanden“, weiß Erika Folkes von der „Allianz Chronischer Schmerz Österreich“, der Vereinigung einschlägiger Selbsthilfegruppen und damit Sprachrohr der österreichischen Schmerzpatienten.

Bessere Kommunikation

In Zusammenarbeit mit der italienischen Montescano Pain School entwickelte Grünenthal einen Fragebogen, der Patienten dabei helfen soll, detaillierter beschreiben zu können, wie sich ihr Schmerz anfühlt, wo genau er sich befindet und wie er sich auf das Alltagsleben auswirkt. Der einfach und rasch auszufüllende Online-Fragebogen ist auf der Internetseite www.mypainfeelslike.at abrufbar. Das individuelle Ergebnis kann vom Patienten ausgedruckt beim nächsten Arzttermin mitgebracht und besprochen werden. So entsteht ein klares Bild der Erkrankung, die richtige Diagnose kann früh gestellt und die optimale Therapie eher gewählt werden. „In der Versorgung von Schmerzpatienten steht die Arzt-Patienten-Kommunikation an zentraler Stelle. Sie ist extrem wichtig für den Erfolg der Behandlung und deshalb unterstützt Grünenthal ihre Verbesserung. Um die Interaktion zwischen Arzt und Patienten zu fördern, versuchen wir auch entsprechende Instrumente bereitzustellen“, erklärt Norbert van Rooij, Geschäftsführer von Grünenthal.

Mehr Informationen unter
www.mypainfeelslike.at