Nachhilfe in „Erste Hilfe“ notwendig

Laut Umfrage plagen sich viele Österreicher mit der Angst vor dem Ernstfall.
Wien. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com hat 500 Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 18 und 69 Jahren zu einem Thema befragt, das jeden betreffen kann: Erste Hilfe. Das Wichtigste vorweg: 98 Prozent der Befragten sind sich der Wichtigkeit von Erster Hilfe bewusst. Sie sind überzeugt, dass Erste Hilfe Leben retten kann. Die eigenen Kenntnisse werden in diesem Bereich jedoch eher als mittelmäßig eingestuft. Lediglich ein Viertel der Befragten fühlt sich „auf jeden Fall“ in der Lage, in einer Notsituation Erste Hilfe leisten zu können.
Der Großteil (38,8 Prozent) schätzt die eigenen Kenntnisse als nur mittelmäßig ein. Über ein Viertel (26,2 Prozent) sagt sogar von sich, eher geringe oder überhaupt keine Kenntnisse in diesem Bereich zu haben. Zumindest ein gutes Drittel (35 Prozent) schätzt die eigenen Fähigkeiten als sehr oder eher gut ein, wobei Frauen (26 Prozent) im Vergleich zu Männern (44 Prozent) diesbezüglich deutlich weniger Selbstvertrauen haben.
„Diese Bilanz ist wenig verwunderlich, wenn beachtet wird, wann der letzte Erste- Hilfe-Kurs absolviert wurde: Bei fast 60 Prozent liegt er mindestens zehn Jahre, bei manchen sogar deutlich länger zurück. Sechs Prozent haben einen solchen überhaupt noch nie besucht. Umgekehrt schätzen jene, die innerhalb der letzten fünf Jahre einen Kurs gemacht haben, ihre Kenntnisse deutlich besser ein“, kommentiert Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl das Ergebnis.
Lediglich ein Viertel (24,8 Prozent) fühlt sich in einer Notsituation „auf jeden Fall“ in der Lage, Erste Hilfe leisten zu können. Fast die Hälfte (48,2 Prozent) traut sich dies zumindest eher zu. Erschreckende 27 Prozent geben hingegen an, einem Menschen in einer Unfall- oder Notsituation (eher) nicht durch Erste Hilfe Maßnahmen helfen zu können.
Auffallend ist, dass Männer (81,2 Prozent) sich eher dazu in der Lage fühlen als Frauen (64,8 Prozent). Zudem traut sich die Generation der 18- bis 29-Jährigen (76,6 Prozent) eher zu, durch Erste-Hilfe-Maßnahmen zu helfen, als die Generation der 60- bis 69-Jährigen (67,9 Prozent).
Auch der Gedanke, in eine Notsituation zu geraten und Erste Hilfe leisten zu müssen, kann Angst machen. Fast zwei Drittel (64,4 Prozent) bekommen dabei zumindest ein mulmiges Gefühl. Die Mehrheit fürchtet, beim Setzen von Erste-Hilfe-Maßnahmen etwas falsch zu machen (65,6 Prozent). Große Angst, beim Versuch zu helfen, Fehler zu machen, haben eigenen Angaben zufolge vor allem Frauen (25,2 Prozent), während Männer (11,2 Prozent) gelassener bleiben.
Erfahrungen gemacht
Der Großteil der Befragten (61,6 Prozent) kann sich glücklich schätzen, noch nie in einer Situation gewesen zu sein, die es erforderlich machte, Erste Hilfe zu leisten. Ein Drittel (33 Prozent) hat diese Erfahrung hingegen schon gemacht und Erste Hilfe geleistet. Was das Thema Auffrischungskurse angeht, sind die Österreicher aufgeschlossen. 88 Prozent geben zumindest an, dass sie an einem mehrstündigen Gratis-Erste-Hilfe-(Auffrischungs-)Kurs in ihrer Umgebung teilnehmen würden.