Niedrige Wiedereinladung bei Brustkrebs-Programm
Damit werden in Österreich die Europäischen Leitlinien bereits nach zwei Jahren erfüllt.
Wien. Nach der jüngsten Presseaussendung des „Mammographie Screening Programm“ Deutschland nimmt das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm zur Wiedereinladungsrate Stellung: Im Jahr 2015 betrug diese auch in Österreich nur rund vier Prozent. Damit wird ebenso wie in Deutschland die von den Europäischen Leitlinien geforderte maximale Wiedereinladungsrate erfüllt.
Schutz für Frauen
Die Einladung zu einer neuerlichen Untersuchung nach 6 bzw. 12 Monaten ergeht an jene Frauen, bei denen im Rahmen der standardisierten Doppelbefundung eine Auffälligkeit erkannt wurde, die näher abgeklärt werden muss. Eine niedrige Wiedereinladungsrate dient dem Schutz der Frauen, um sie nicht unnötig zu belasten. „Dass diese Rate in Österreich nur bei rund vier Prozent liegt, ist mehr als positiv zu werten. Denn anders als in Deutschland, wo das Mammografie-Screening bereits seit über zehn Jahren läuft, gibt es das Österreichische Programm erst seit knapp über zwei Jahren“, erklärt Leiterin Romana Ruda.
Von den Europäischen Leitlinien zur Qualitätssicherung im Rahmen der Brustkrebs-Früherkennung wird bei einer sogenannten. „Screening-Erstrunde“ wie in Österreich eine Wiedereinladungsrate von maximal sieben Prozent gefordert. Für Mammografie-Screening-Programme, die bereits seit Längerem bestehen, ist hingegen für „Folgescreenings“ eine Wiedereinladungsrate von maximal fünf Prozent anzustreben. Ruda: „Das Österreichische Programm unterschreitet damit bereits jetzt den von den Europäischen Leitlinien für länger bestehende Programme festgelegten Richtwert.“
Evaluierung Ende 2016
Die laufende Programmoptimierung steht als höchstes Ziel des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms, daher wird das Programm von der Gesundheit Österreich GmbH als neutraler Stelle evaluiert. „Eine fundierte und umfassende Dokumentation des gesamten Versorgungsprozesses ist notwendig, um – wie in Deutschland auch – eine regelmäßige Überprüfung und Standortanalyse zur laufenden Optimierung des Programms vornehmen zu können“, betont Romana Ruda. Der erste offizielle Evaluierungsbericht wird Ende des Jahres 2016 vorliegen.