Vom heilsamen Umgang mit den Ängsten

Der Jahresbericht von pro mente Vorarlberg widmet sich intensiv diesem Thema.
Dornbirn. Was macht uns Angst? Dieser Frage widmet sich der aktuelle Jahresbericht der pro mente Vorarlberg. Fast 3000 Menschen wurden 2016 in verschiedensten Bereichen der Rehabilitation unterstützt und begleitet. Inhaltlich nimmt im Jahresbericht die wissenschaftliche, medizinische und gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit dem Thema Angst breiten Raum ein. Ergänzend dazu kommen Frauen, Männer und Jugendliche zu Wort, die von ihren Ängsten und dem Umgang mit ihnen erzählen. Und er lädt den Lesenden ein, sich über Fragen wie „Was macht mir Angst? Was gibt mir Sicherheit?“ selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Angst vor der Natur, Angst vor Gewalt. Angst vor Politik, vor der Gesellschaft. Vor Tieren. Vor Abhängigkeit: In diese Kapitel gliedert sich der Jahresbericht. Kommentiert von Experten, verdeutlicht durch aktuelle Zahlen, begleitet mit Statements von Menschen aus Vorarlberg. Namentlich oder anonymisiert erzählen sie, was ihnen Angst macht, wie sie damit umgehen. Es sind reale Bedrohungen wie Existenzverlust, Krieg, Armut, Tod und Sterben, die sie erfahren haben, durch die sie gehen oder gegangen sind. Und es geht um Sicherheit und wie dieses Gefühl mit Angst korrespondiert.
Auseinandersetzung
Es geht nicht um Lösung, nicht um Patentrezepte im Umgang mit Angst. „Gut wäre, sich selbst und anderen gegenüber sensibel zu sein, wahrzunehmen, die Macht und Intensität der Ängste zu differenzieren. Wie ernst ist es gerade wirklich? Sich Zeit nehmen, für andere da zu sein, wäre ein möglicher Ansatz“, schreibt Petra Adami-Steger in ihrem Resümee. Und, führt sie weiter aus, niemals zu vergessen, dass es ohne Angst kein Weiterkommen gibt, keine Gegensätze, keinen Mut, kein Glücksgefühl. „Wenn wir unsere Angst kennen, können wir sie auch verstehen und überwinden.“
Über die therapeutische Arbeit hinaus, die im Jahresbericht sichtbar wird, geht es pro mente auch darum, für Betroffene die Stimme zu erheben, psychische Erkrankungen aus ihrem Schattendasein zu holen und damit der immer noch vorherrschenden Stigmatisierung nachhaltig entgegenzuwirken.
Stimme für Betroffene
Die jährliche Filmreihe „Hingeschaut“ in Kooperation mit dem Spielboden Dornbirn, die Vortragsreihe „Auf die Seele schauen“ in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus St. Arbogast, das Schulprojekt in Kooperation mit HPE und omnibus oder Veranstaltungen rund um den Welttag der seelischen Gesundheit leisten dazu einen Beitrag. Aktuell geht es nun darum, für die noch Jüngeren, die Kinder, ein adäquates Angebot zu entwickeln.
Der Jahresbericht ist als pdf unter www.promente-v.at erhältlich