Haut im Blick

Gesund / 08.06.2018 • 09:06 Uhr
Hautfacharzt Michael Holzer bietet seinen Patienten aktuelleste Technik. vn/mm
Hautfacharzt Michael Holzer bietet seinen Patienten aktuelleste Technik. vn/mm

Neues Gerät verbessert die Krebsvorsorge.

Nenzing Er schwärmt von seinem Beruf wie ein Alpinist von einer Erstbesteigung. „Ich würde jederzeit wieder Medizin studieren“, sagt Michael Holzer. Seit April teilt sich der 34-jährige Hautfacharzt aus Dornbirn die im Ärztehaus in Nenzing bestehende dermatologische Kassenstelle mit Universitätsdozent Achim Schneeberger. Und Holzer brachte gleich frischen Wind mit in die Praxis. Seit Kurzem steht dort nämlich ein Gerät, das die Hautkrebsvorsorge noch effizienter gestaltet. Alle Muttermale werden fotografisch erfasst und dokumentiert. „Das erleichtert die Analyse von auffälligen Muttermalen, und Veränderungen lassen sich durch Vergleiche der Bilder sofort feststellen“, erklärt Michael Holzer. Das ist besonders für die Früherkennung von Melanomen wichtig. Denn der schwarze Hautkrebs kann schon in einem frühen Stadium metastasieren. Rechtzeitig erkannte und operierte Melanome können hingegen eine vollständige Heilung bedeuten.

Langfristige Überwachung

Muttermale stets im Blick behalten: Dieses Ansinnen wird mit der sogenannten FotoFinder-ATMB (Automatic Total Body Mapping)-Technologie verfolgt. Sie ermöglicht die langfristige Speicherung und Überwachung der Muttermale. Michael Holzer möchte mit der Anschaffung des Geräts, dem einzigen, das derzeit in Westösterreich verfügbar ist, die Hautvorsorge für seine Patienten verbessern. Das Angebot, obwohl selbst zu bezahlen, wird bereits gut angenommen. „Die Hautvorsorge ist in den Köpfen der Leute stark verankert“, kann der Facharzt diesbezüglich von positiven Erfahrungen berichten. Trotzdem nimmt der schwarze Hautkrebs zu. In Mitteleuropa kommen auf 100.000 Personen jährlich 15 bis 20 Neuerkrankungen. Hauptgründe sind das exzessive Sonnenbaden und häufige Sonnenbrände in der Kindheit. Zu den allgemeinen Risikofaktoren, die Hautkrebs begünstigen können, zählen ein heller Hauttyp mit blondem oder rotem Haar, blauen Augen und Sommersprossen, viele unregelmäßige Muttermale, angeborene große Muttermale sowie Hautkrebs in der Familie. „Auch, wer mehr als 50 Muttermale am ganzen Körper aufweist, sollte diese regelmäßig kontrollieren lassen“, ergänzt Holzer und fügt noch an: „Das Krebsrisiko steigt mit dem Alter.“

Sonnenschutz und Selbstkontrolle

Der persönliche Beitrag zur Hautkrebsvorsorge besteht in einem entsprechenden Sonnenschutz und in der kontinuierlichen Selbstuntersuchung bestehender Muttermale. „Sobald eine Veränderung da ist, sollte ein Hautfacharzt konsultiert werden“, rät Michael Holzer. Weniger gefährlich, jedoch nicht weniger unangenehm ist der weiße Hautkrebs, der vor allem auf sonnenexponierten Hautarealen entsteht. „Er wächst vor allem lokal invasiv“, erklärt Holzer den Unterschied zum schwarzen Hautkrebs, der, wie schon erwähnt, rasch andere Organe befallen kann. Für die Hautvorsorge selbst lautet die Empfehlung einmal jährlich. Die Intervalle verlängern oder verkürzen sich je nach Risiko.

Schmerzfreier Vorgang

Bei der von Michael Holzer angebotenen Videodokumentation werden zunächst Übersichtsaufnahmen des gesamten Körpers gemacht und atypische Muttermale zusätzlich mit dem Auflichtmikroskop festgehalten. Die digitale Speicherung des Hautbildes ermöglicht bei Kontrolluntersuchungen einen objektiven Vergleich früherer und aktueller Befunde. Auf diese Weise werden selbst kleinste Veränderungen sichtbar. Der Patient kann die Untersuchung am Bildschirm mitverfolgen. Der Vorgang dauert etwa zwanzig Minuten und ist völlig schmerzfrei. VN-MM

Vorsicht bei . . .

. . . neu entstandenen Muttermalen

. . . Farbveränderungen

. . . Zu- oder Abnahme der Größe oder Dicke

. . . Änderung der Umgebung von Muttermalen, etwa Rötung, Weißfärbung, Schwellung

. . . Missempfindungen, zum Beispiel Juckreiz, Brennen, Fremdkörpergefühl

. . . blutenden Muttermalen