Leicht und lauwarm

Empfehlungen für eine gute Ernährung an heißen Sommertagen.
Wien Wenn die Temperaturen klettern, flüchten viele Menschen in den Schatten. Doch worauf gilt es beim Essen und Trinken zu achten? Tipps des f.eh (Forum Ernährung heute) fassen das Wesentlichste zusammen. Wichtig ist, bei leicht verderblichen Lebensmitteln die Kühlkette nicht zu unterbrechen.
Schweres und fettiges Essen ist für den Körper bei hohen Temperaturen eine zusätzliche Belastung. Heiße Speisen und Getränke erhöhen die Körpertemperatur unnötig, ebenso wie Eiweißbomben. Daher sollte man an Hundstagen vermehrt zu Obst und Gemüse, und hier besonders zu jenem mit einem hohen Wasseranteil, greifen. Dazu zählen etwa Melonen, Gurken, Tomaten, Äpfel oder Nektarinen. Ob als Fruchtsalat oder kalte Suppe bilden sie ein ideales Sommeressen, genauso wie Blatt-, Gemüse-, Nudel- und Reissalate oder Tabouleh. Wichtig ist gerade im Sommer die Marinade mit Essig. Denn Essig wirkt als Bakterienkiller. Leicht verdauliches Eiweiß liefern Fisch und fermentierte Milchprodukte wie Joghurt oder Buttermilch. Letztere sorgen zudem für eine günstige Darmflora.
Nur kleine Mengen kaufen
Lebensmittel sollten auch nicht in der Sonne schwitzen. Bei Hitze verderben Lebensmittel schneller und Lebensmittelinfektionen können die Folge sein. Betroffen sind davon insbesondere Risikogruppen wie Kleinkinder, schwangere Frauen, ältere und immungeschwächte Menschen. Daher sollten nur kleine Mengen eingekauft und das First-In-First-Out-Prinzip angewendet werden. Frisch gekaufte Lebensmittel werden also im Kühlschrank hinten eingeordnet, damit bereits lagernde Produkte zuerst verbraucht werden.
Der Weg nach Hause stellt ebenfalls eine Gefahrenquelle dar. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Während Handel und Hersteller die Logistik optimiert haben, kommt es vor allem zwischen Supermarkt und Kühlschrank oft zur Unterbrechung der Kühlkette. Verwendet man beim Einkauf eine Kühlbox oder Kühltaschen, gewährleistet das einen sicheren Transport und eine längere Haltbarkeit.
Um die Risiken einer Salmonellen-Erkrankung zu verringern, gilt es, an Hitzetagen vor allem bei Speisen mit rohem Ei wie etwa Tiramisu oder Zabaione vorsichtig zu sein. Es sollten nur frische Eier verwendet und die Lebensmittel maximal einen Tag und gut gekühlt gelagert werden. Auch auf Beef Tartar, Mett oder Sushi sollte man besser verzichten.
Bei hohen Temperaturen und körperlicher Anstrengung ist es vor allem für Kinder und ältere Menschen noch wichtiger, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Um die innere Körpertemperatur zu halten, schwitzt der Mensch und verliert dadurch Wasser. Ein Erwachsener sollte täglich eineinhalb bis zwei Liter Wasser trinken, ein Kind mindestens einen Liter. Bei schwerer körperlicher Arbeit, Hitze und Sport erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf bei Kindern auf zwei Liter, bei Erwachsenen auf drei bis vier Liter am Tag. Trinkt man zu wenig, lässt die Leistungsfähigkeit nach und es drohen in der Folge Müdigkeit, Kopfschmerzen, ein Kreislaufkollaps bzw. Herz- und Nierenfunktionsstörungen.
Abwechslung kann helfen
Trinkrituale und Abwechslung können helfen, auf das Trinken nicht zu vergessen. Wasser und kalorienfreie Getränke sollten die Basis bilden. Verdünnte Fruchtsäfte oder mit Kräutern, Zitrusfrüchten sowie Beeren versetztes Wasser und kalorienarme oder -freie Limonaden sorgen bei hohem Flüssigkeitsbedarf für Abwechslung. Vergisst man leicht aufs Trinken, hilft es, Trinkrationen am besten für einen halben Tag zurechtzustellen.
Bei Alkohol ist gerade an heißen Tagen Zurückhaltung sinnvoll, denn Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Er sollte deshalb nur in moderaten Mengen getrunken werden. Bei Frauen sollten es maximal ein Achtel Wein oder ein Seidel Bier sein, bei Männern ein Viertelliter Wein oder ein großes Bier.
Rotkreuz-Hitzetipps
» Duschen Sie nicht kalt, sondern mit lauwarmem Wasser, um sich zu erfrischen. Das öffnet die Poren und der Körper gibt die Wärme besser ab“, erklärt Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber.
» Verdunstendes Wasser kühlt ebenfalls. Besprühen Sie Gesicht, Arme, Unterschenkel und Füße mit einer Sprühflasche. Erfrischung bringen auch kalte Umschläge und Fußbäder.
» Damit die Hitze draußen bleibt, schließen Sie untertags Vorhänge, Jalousien und Fensterläden. Lüften Sie morgens und abends gut durch und lassen Sie idealerweise die Fenster nachts offen.
» Vermeiden Sie körperliche Anstrengung in der Hitze. Nutzen Sie die kühlen Morgen- und Abendstunden, um Sport zu treiben oder Einkäufe zu erledigen.“
» Lassen Sie niemals Kinder oder Tiere alleine im Auto zurück.
» Kümmern Sie sich um Ihre Mitmenschen. Fragen Sie Ihre Nachbarn, besonders, wenn es sich um ältere Menschen handelt, wie sie mit der Hitze zurechtkommen und ob sie Unterstützung benötigen.