Mehr Sicherheit fürs Elternsein

Gesund / 11.09.2020 • 10:17 Uhr
Anne und Sebastian mit Töchterchen Klara: Die Eltern können den Kurs guten Gewissens weiterempfehlen.schade
Anne und Sebastian mit Töchterchen Klara: Die Eltern können den Kurs guten Gewissens weiterempfehlen.schade

Im Oktober startet ein neuer SAFE-Kurs von Netzwerk Familie.

Dornbirn Wie werde ich eine gute Mutter, ein guter Vater? Das wollten Anne Richter und Sebastian Schade wissen und absolvierten einen ­SAFE-Kurs von Netzwerk Familie. Ihr Fazit daraus: „Wir konnten unsere Kompetenzen stärken und eine sichere Bindung zu unserer Tochter aufbauen.“ Im Oktober startet ein neuer Kurs für werdende und frischgebackene Eltern.

Vor allem der Wunsch nach Austausch war es, der Anne Richter und Sebastian Schade zur Teilnahme an einer SAFE-Gruppe motivierte. Kurz nachdem das Paar berufsbedingt von Berlin nach Vorarlberg übersiedelt war, kündigte sich auch schon Klara an. „Ich wollte mehr Sicherheit für meine Rolle als Vater“, erzählt der bei Zumtobel tätige Produktmanager. Für Anne stand das Kennenlernen anderer Eltern im Vordergrund. Gemeinsam mit acht anderen Müttern und Vätern investierte das Paar zehn Sonntage in die praxisorientierte Ausbildung fürs Elternsein.

Signale richtig deuten

„Sehr viel geht es um Feinfühligkeit, die in den Seminaren trainiert wird“, erklärt Anne. „Man lernt, die Signale des Babys richtig zu deuten und angemessen zu reagieren.“ Übungen und Videoanalyse waren da sehr hilfreich. „Ich habe gesehen, dass ich eh gar nicht so viel verkehrt mache“, erinnert sich die diplomierte Sozialarbeiterin. Ebenso wurden praktische Themen wie Ernährung, Schlafen und alles, was gerade aktuell war, behandelt. „Jeder konnte sich einbringen“, sagt Sebastian. „Viel habe ich von den Fragen der anderen Teilnehmer profitiert.“ Auch die angebotene Hotline nahm das Paar in Anspruch, als Klara gar nicht mehr aufhören wollte zu schreien und „wir nicht mehr weiterwussten“. Das sei extrem hilfreich gewesen. Im Lehrgang geht es aber nicht nur um die Beziehung zum Baby, sondern auch um die Partnerschaft. Was ändert sich, wo können Konflikte entstehen, wie kann man gegenseitig feinfühlig sein? Allzu leicht dreht sich nämlich alles nur noch um den kleinen Neuankömmling, und die Kommunikation auf der Paarebene gerät aus dem Blick. Anne und Sebastian haben vom Kurs in persönlichen und elterlichen Belangen profitiert, dass sie ihn weiterempfehlen sei keine Frage, denn: „Es ist eine Erfahrung, die wir nicht missen wollen und allen Eltern wünschen.“

Urvertrauen und Bindung

Wie wichtig Urvertrauen für die Entwicklung des Kindes und Gesundheit bis ins Erwachsenenleben ist, belegen auch Langzeitstudien. „Kinder mit einer sicheren Bindung können sich in der Schule besser konzentrieren, sind später im Beruf leistungsfähiger und schließen leichter Freundschaften“, erklärt Netzwerk-Familie-Leiterin Christine Rinner vom Vorarlberger Kinderdorf. Der neue Kurs richtet sich an werdende Eltern, Paare und Alleinerziehende mit Babys, die im Winter geboren werden. Die Ausbildung startet um die 20. Schwangerschaftswoche und dauert bis Ende des ersten Lebensjahres des Kindes. Nach der Geburt sind die Babys bei den jeweils sonntags stattfindenden Seminaren natürlich mit dabei. Pro Baby und Kurstag fällt ein Selbstbehalt von 30 Euro plus Kosten für Verpflegung an. Bei Bedarf wird auch eine finanzielle Unterstützung ermöglicht. Der neue Kurs beginnt im Oktober, noch sind einige Plätze frei.

Netzwerk Familie, Am Rathausplatz 4, Dornbirn, Tel. 05572/200262, E-Mail: baby.abc@netzwerk-familie.at und www.vorarlberger-kinderdorf.at