Kampagne „#einfachtesten“

Auch Aidshilfe und Ärztekammer Vorarlberg unterstützen die Initiative.
Bregenz 40 Prozent aller HIV-Diagnosen in Österreich werden zu einem späten Zeitpunkt gestellt: Die österreichweite Kampagne „#einfachtesten“ setzt auf Früherkennung und motiviert sowohl Ärzte als auch Patienten zum HIV-Test. Die Aidshilfe und die Ärztekammer Vorarlberg unterstützen die Initiative, die unter dem Motto „Eh klar, ich mache einen HIV-Test! Du auch?“ steht.
Menschen, die zu einem späten Zeitpunkt eine HIV-Diagnose erhalten, haben ein höheres Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf und frühzeitige Sterblichkeit. Auf gesellschaftlicher Ebene führt der verzögerte Zugang zur Therapie zu weiteren – vermeidbaren – Infektionen sowie höheren Behandlungskosten. Eine möglichst frühzeitige Diagnose der HIV-Infektion ist daher wichtig, um rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten, den Erkrankungsverlauf positiv zu beeinflussen und weitere Übertragungen zu verhindern.
„HIV ist zwar nicht heilbar, aber heute sehr gut behandelbar. Durch einen rechtzeitigen Therapiestart haben Menschen mit HIV eine annähernd gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV bei vergleichbarer Lebensqualität. Außerdem können sie bei erfolgreicher Therapie das Virus nicht mehr an andere weitergeben.“, sagt Angela Knill, Geschäftsführerin der AIDS-Hilfe Vorarlberg.
Ursachen für Testbarrieren
Oftmals können fehlendes Risikobewusstsein, Angst vor den möglichen Folgen sowie der Assoziation mit Stigma bei einem positiven Testergebnis dazu führen, dass manche Menschen einen HIV-Test vermeiden. „Allgemeinmediziner nehmen daher bei der Früherkennung von HIV eine Schlüsselrolle ein. Sie sind die erste Anlaufstelle für Patienten, sei es für Gesundeuntersuchungen oder bei Symptomen einer akuten oder fortgeschrittenen HIV-Infektion“, erklärt der Präsident der Ärztekammer, Michael Jonas.
Mit einem Mix aus Online- und Offline-Elementen wird die Kampagne #einfachtesten österreichweit bis Ende des Jahres laufen. Für die Zielgruppe der Allgemeinmediziner wurden in fachlicher Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Fortbildungen, ein E-Learning-Tool und eine Informationsbroschüre entwickelt. Um Patientinnen und Patienten in allgemeinmedizinischen Praxen zu sensibilisieren und zu informieren, werden Plakate und mehrsprachige Broschüren eingesetzt.