Mehr Augenmerk auf die Knochen
Osteoporose rechtzeitig abklären und behandeln lassen.
Southampton Osteoporose ist eine häufig auftretende Knochenerkrankung, die schwache und anfällige Knochen zur Folge hat, die leicht brechen können. Eine osteoporotische Fraktur kann durch einen leichten Sturz aus Stehhöhe verursacht werden oder einfach, wenn man sich bückt, um eine Einkaufstasche aufzuheben. Weltweit ist bis zu jede dritte Frau und jeder fünfte Mann im Alter ab 50 Jahren von osteoporosebedingten Frakturen betroffen. Jährlich treten weltweit rund neun Millionen Frakturen auf. Diese haben enorme Auswirkungen auf Patienten und deren Familien sowie auf die Gesundheitssysteme. Unter den großen osteoporotischen Frakturen ziehen Wirbelsäulen- und Hüftfrakturen die schwersten Folgen nach sich und verursachen auf lange Sicht enorme medizinische Kosten. Aufgrund der Behinderung und des Funktionsverlustes nach einer Hüftfraktur sind ein Drittel dieser Patienten ein Jahr nach der Fraktur vollständig auf Hilfe angewiesen bzw. befinden sich in einem Pflegeheim.
Immense Belastungen
Der Präsident der Internationalen Osteoporose-Gesellschaft, Professor Cyrus Cooper, stellt fest: „Die fortgesetzte Beeinträchtigung der Knochengesundheit in der Pandemie und die rechtzeitige Osteoporoseabklärung und -behandlung sind von globaler Bedeutung. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, sich aktiv für die Knochengesundheit einzusetzen. Osteoporosebedingte Frakturen sind eine der Hauptursachen von Schmerzen, Behinderung und Verlust der Unabhängigkeit bei älteren Menschen. Solche lebensverändernden Verletzungen können vermieden werden, indem ein Leben lang auf die Knochengesundheit geachtet wird und Risikopatienten eine frühe Diagnose und angemessene Behandlung erhalten.“
Trotz der immensen Belastung durch Fragilitätsfrakturen wird Osteoporose weiterhin in viel zu geringem Maße diagnostiziert und behandelt. Selbst nach einer osteoporotischen Fraktur werden laut Cooper rund 80 Prozent der Patienten nicht auf die zugrundeliegende Ursache untersucht oder entsprechend behandelt. „Das steht in starkem Gegensatz zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei welcher Patienten regelmäßig wegen Bluthochdruck oder Cholesterin behandelt werden, um mögliche Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu vermeiden“, vergleicht Cooper.
Regelmäßig Sport treiben
Die Gesellschaft fordert alle älteren Menschen auf, regelmäßig Sport zu treiben, genug Vitamin D durch Sonneneinstrahlung oder Nahrungsergänzungsmittel aufzunehmen und Lebensmittel zu essen, die mit Kalzium, Protein und anderen wichtigen Nährstoffen der Knochengesundheit förderlich sind. Der Osteoporose-Risiko-Check der IOF ist ein Online-Fragebogen und bietet eine einfache Möglichkeit, wichtige persönliche Risikofaktoren der Krankheit zu erkennen. „Wenn Sie gefährdet sind, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt für eine Untersuchung und rechtzeitige Behandlung. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Sie sich nach dem 50. Lebensjahr bereits einen Knochen gebrochen, an Körpergröße eingebüßt oder eine Familienanamnese mit Osteoporose haben“, warnt der IOF-Präsident. Ohne eine schützende Behandlung verdoppelt sich nach dem ersten Bruch das Risiko von weiteren und potenziell lebensbedrohlichen Frakturen.
„Wenn Sie gefährdet sind, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt für eine Untersuchung.“