Engagement für ein soziales Miteinander

„Guat alt wära im Muntafu“ setzt sich für bessere Lebensbedingungen ein.
TSCHAGGUNS Vor rund drei Jahren entstand auf Anregung des früheren Pfarrers Georg Nigsch in Tschagguns gemeinsam mit Renate Sandrell und Gabriela Neher aus Tschagguns, Monika Dönz-Breuss aus dem Silbertal und Patrizia Barthold vom Bartholomäberg die Initiative „Demenzfreundliches Montafon“. Georg Nigsch war durch seine Mutter persönlich von dieser Thematik betroffen, Monika Dönz-Breuss ebenfalls: „Meine Schwiegereltern waren älter geworden. Als Angehörige wusste ich nicht, wohin ich mich konkret wegen Hilfestellungen wenden kann.“ Aus dieser Initiative hat sich eine große Gruppe von Interessierten gebildet, die gemeinsam mit der PfarrCaritas und der Pfarre einiges an Vorarbeit geleistet hat. Die Region Montafon wurde sodann in das PfarrCaritas Projekt LE.NA (Lebendige Nachbarschaft) aufgenommen. Zudem engagierte sich der Tschaggunser Bürgermeister Herbert Bitschnau für das Projekt und gewann die Gemeinden Silbertal und Bartholomäberg dazu. Unter dem Titel „Guat alt wära im Muntafu“ wurde ein Fragebogen entwickelt und in den drei Gemeinden verteilt. 368 Haushalte beteiligten sich an der Umfrage.
Eigenverantwortung
Thomas Hebenstreit von der PfarrCaritas übernahm im Dezember 2020 die Koordination dieser Arbeitsgruppe: „Eine gut gelebte Nachbarschaft und das Aufeinander-Schauen, wenn Hilfe benötigt wird, ist sehr wichtig. ‚Guat alt wära‘ betrifft nämlich alle Generationen.“ Lebenswert alt werden in der Gemeinde brauche einerseits Eigenverantwortung, aber vor allem auch sozialen Zusammenhalt mit einem persönlichen Aufmerksamkeitsfokus im näheren Umfeld. Mittlerweile arbeiten 14 Personen aus sechs Gemeinden ehrenamtlich in der Arbeitsgruppe mit.
Die Bevölkerung soll durch Vorträge und Schulungen für das Thema „Alter“ in seinen verschiedensten Facetten sensibilisiert werden. Ein Hauptziel der Arbeitsgruppe „Guat alt wära“ ist, eine Plattform für die vielen schon sehr gut funktionierenden Institutionen zu schaffen. Seit der Gründung der Arbeitsgruppe wurden schon mehrere Projekte umgesetzt. Eines davon ist das „Vrzellbänkle“. Dieses bietet eine unkomplizierte Begegnungsmöglichkeit, mittlerweile finden sich in allen Gemeinden des Montafons solche „Vrzellbänkle“. Wenn jemand auf einem Bänkchen sitzt, signalisiert diese Person, dass sie offen für ein Gespräch und eine Begegnung mit anderen ist, um zu plaudern, zu erzählen und Neuigkeiten auszutauschen. „Wir haben dazu schon sehr viele positive Rückmeldungen erhalten“, freut sich Hebenstreit. Früher gab es vor nahezu allen Häusern Bänke, durch diese Aktion soll diese Begegnungsform revitalisiert werden.
Kooperationen
Grundsätzlich ist „Guat alt wära im Montafu“ für alle Interessierten offen. Das Thema Vernetzung spielt eine große Rolle, so ist für den Herbst eine Kooperation mit den Montafon Museen und dem Stand Montafon geplant, bei der Montafoner aus verschiedensten Lebensbereichen von ihren Erfahrungen erzählen. BI