Ehrenamt
Am 5. Dezember jeden Jahres wird der „Tag des Ehrenamts“ gefeiert oder sagen wir, begangen. Jedenfalls stehen für einmal jene Tausenden im Rampenlicht, die oft für weniger als Gotteslohn im Dienst des Nächsten stehen. Bei mir ruft dieser Anlass zuweilen die Erinnerung an einen Bericht zum Thema Kinderbetreuung wach. Es ist schon viele Jahre her, dass ich ihn geschrieben habe. Es ging um ein paar junge Mütter, die, weil es damals in der Gemeinde keine Kleinkindbetreuung gab, die Sache selbst in die Hand nahmen. Für mich ein schönes Beispiel für Eigeninitiative. Anders sah das eine Leserin. Sie echauffierte sich – sinngemäß – darüber, dass, wenn schon, denn schon es wohl Aufgabe der öffentlichen Hand sei, für eine Kinderbetreuung zu sorgen. Wo wir denn hinkämen, so ihr Lamento, wenn wir dem Staat alles abnehmen würden.
Ich persönlich möchte nicht wissen, wie der Alltag ohne die vielen guten Geister aussehen würde, die das Miteinander leben. Viel, jetzt Selbstverständliches, ist aus Elterninitiativen erwachsen. Blaulichtorganisationen könnten nicht in diesem Ausmaß helfen, wie es dank der vielen Freiwilligen möglich ist. Gar nicht zu reden von jenen, die in sozialen Einrichtungen und für soziale Organisationen tätig sind, ohne ihr Engagement in die monetäre Waagschale zu werfen oder an die große Glocke zu hängen. Der Mensch mag ein Individuum, ein Einzelwesen sein, aber an irgendeinem Punkt geht es nur noch gemeinsam. Das sollten wir nicht vergessen. Deshalb: Danke Ehrenamt.
Marlies Mohr
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