Platz gemacht für die Kleinsten

Am Landeskrankenhaus Bregenz gibt es eine besondere Form von „Rooming-in“.
Bregenz Körperlicher Kontakt von Kleinkindern zu ihren Müttern und Eltern ist ein wichtiger Faktor in ihrer physischen und mentalen Entwicklung. Noch entscheidender ist dies in besonderen Situationen oder im Krankheitsfall. Generell sind die ersten Lebenserfahrungen für das spätere Befinden eines Menschen essenziell. Das „Rooming-in“-Konzept der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Landeskrankenhaus Bregenz setzt hier an. Auf der Neugeborenen-Überwachungsstation werden Frühgeborene und ihre Mütter einfühlsam in dieser herausfordernden Phase betreut.
Privatsphäre geschaffen
Babys bei ihrem Start ins Leben in jeglicher Hinsicht zu unterstützen und Müttern in der schwierigen Zeit während einer Intensivbehandlung zur Seite zu stehen, ist für das Team auf der Spezialstation eine Herzensangelegenheit. „Die Kleinsten haben es manchmal nicht leicht, doch sie sind richtige Kämpfer“, weiß Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerin Angelika Gerhalter. Während des Stationsaufenthalts sowie bei sämtlichen Abläufen wird darauf geachtet, dass möglichst viel Kontakt zwischen Mutter und Kind möglich ist. Auch Väter werden umfassend in dieses „Rooming-in“-Konzept eingebunden, für das zudem eine angenehme und passende Umgebung geschaffen wurde. Zum Beispiel animieren Akustiksensoren, die Geräuschkulisse gering zu halten, und auf grelles Licht wird nach Möglichkeit verzichtet.
Keine leichte Aufgabe, wie Primar Christian Huemer und sein Team wissen. „Bei den vielen Gerätschaften auf der Neugeborenen-Überwachungsstation ist es aber dennoch gelungen, für Eltern und ihren Nachwuchs Privatsphäre zu schaffen“, berichtet Huemer. Im Vorfeld der Entlassung der kleinen Patienten geht es mit dem Rooming-in noch einen Schritt weiter: Mit der Geburtenabteilung wurden zwei Patientenzimmer in Familienräume, also „Rooming-in-Zimmer“, umgewandelt.
Vorbereitung auf Entlassung
Hier können sich die Eltern an die selbstständige Versorgung ihrer Kleinen gewöhnen, haben aber immer noch Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch geschultes Personal. Die neuen Räumlichkeiten stehen im Übrigen allen Familien zur Verfügung, deren Kinder intensivmedizinische Betreuung benötigen – unabhängig vom Lebensalter. „Eltern sind bei uns keine Besucher mehr“, stellt Primar Huemer fest, „sondern werden gleich mit aufgenommen.“
