Gehälter für Spitalsärzte in der Warteschleife

Gesund / 28.06.2024 • 16:45 Uhr
Bei zahlreichen, schon geplanten Eingriffen, wird das Operationsbesteck wohl für die nächsten Wochen in den Schubladen bleiben.  khbg/mathis
Für Spitalsärzte heißt es beim Grundgehalt auf den großen Wurf noch warten.  vlkh

Vor der Landtagswahl geht sich offenbar nicht mehr viel aus.

dornbirn Die Gespräche um höhere Grundgehälter für die Spitalsärzte sind vorerst auf dem Abstellgleis gelandet. Eine Erhöhung der Grundgehälter sei nur über eine Gesetzesänderung möglich, und die gehe sich in dieser Legislaturperiode nicht mehr aus, ließ das Land die Ärztekammer wissen. Dem Angebot der Politik zufolge soll dieser Punkt in die Koalitionsverhandlungen nach der Landtagswahl aufgenommen werden. Auf die Forderung der Initiative des Mittelbaus nach einer adäquaten Dienstentlohnung reagierte das Land mit einem Angebot von 2,5 Prozent mehr, mit “noch ein wenig Spielraum nach oben”. Von einem Tropfen auf den heißen Stein spricht Spitalsärztesprecher Hermann Blaßnig in einer Mitteilung an die Kollegenschaft.

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Spaltung befürchtet

Um das Karrieremodell attraktiver zu machen soll unter anderem an den Schrauben der Gehaltsklasse gedreht werden. Davon würden nach Angaben des Landes etwa 60 Prozent der Spitalsärztinnen und -ärzte mit einem monatlichen Plus von rund sechs Prozent profitieren. Blaßnig hält das für problematisch und selektiv und befürchtet eine Spaltung innerhalb der Ärzteschaft. Man werde sich in den nächsten Tagen mit der Initiative über die weitere Vorgehensweise abstimmen. Einstweilen wünscht Blaßnig allen einen schönen Sommer. Anfang März hatte es von Landesseite noch geheißen, bis zum Sommer eine nachhaltige Gehaltsreform auf den Weg zu bringen. Vertrauen und Geduld in die Politik würden jedenfalls extrem auf die Probe gestellt. Die Ärzte sehen “noch kein Licht am Ende des Tunnels”.

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Landesrätin Martina Rüscher schreibt unterdessen in einer Anfragebeantwortung an die FPÖ zum Thema, die Krankenhausbetriebsgesellschaft befinde sich aus deren Sicht in guten und konstruktiven Gesprächen. Umso unverständlicher sei es, dass hier bereits eskalative Schritte seitens einzelner Funktionäre der Ärztekammer angedacht würden. Rein rechtlich könnten bei einem Streik Zwangsmaßnahmen zur Versorgungssicherheit gesetzt werden, das sei aber das letzte Mittel der Wahl: “Laut Auskunft der KHBG sind wir von einem solchen Schritt weit entfernt.”

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