Hitzewelle in Vorarlberg und Europa: Tipps für richtiges Verhalten

Gesund / 01.07.2025 • 13:56 Uhr
Hitzewelle in Vorarlberg und Europa: Tipps für richtiges Verhalten
Wassernebel sorgen punktuell für Abkühlung, wie hier in der Dornbirner Europapassage. VN/Steurer

Österreich liegt zum Glück nur am Rande der Hitzewelle, die Westeuropa beutelt. Dennoch leidet vor allem der Norden Vorarlbergs unter Tropennächte und Hitze. Worauf man achten sollte.

Darum geht’s:

  • Hitzewelle bedroht ältere Menschen und Kinder besonders.
  • Hitzewarnungen für Rheintal und Umgebung ausgerufen.
  • Sahara-Hitze und hohe Waldbrandgefahr in Österreich.

Schwarzach Mit Hitzetagen über 30 Grad, vielen Sonnenstunden und Tropennächten erlebt Österreich eine Hitzewelle. Besonders von Hitzschlag oder Sonnenstich bedroht seien ältere Menschen oder Kinder, da sie weniger schwitzen und Wärme schlechter regulieren können.

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Hitzewarnungen für Vorarlberg

Für das Rheintal, Bregenzerwald, Leiblachtal und Teilen des Walgau liegt für Mittwoch und Donnerstag von der Geosphere Austria aufgrund des schwülheißen Wetters eine Warnung vor “starker Hitzebelastung” (orange) vor. Dies ist die zweithöchste Warnstufe. Im restlichen Bundesland ist es eine “erhöhte Hitzebelastung” (gelb).

Handlungsempfehlungen bei extremer Hitze

  • Meiden Sie direktes Sonnenlicht! Achten Sie darauf, dass Kinder vor der Sonne geschützt sind!
  • Meiden Sie verbaute und versiegelte Plätze wo es keinen Schatten gibt.
  • Gehen Sie nicht in der heißesten Tageszeit nach draußen!
  • Ziehen Sie die Vorhänge zu bzw. schließen Sie die Jalousien. Öffnen Sie die Fenster vorwiegend in der Nacht bzw. in den kühlen Morgenstunden!
  • Vermeiden Sie große Anstrengungen bzw. verschieben Sie körperliche Aktivitäten im Freien auf die frühen Morgenstunden oder den Abend!
  • Tragen Sie luftige, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung!
  • Nehmen Sie eine kühle Dusche! Auch kalte Arm- und Fußbäder wirken entlastend.
  • Trinken Sie ausreichend und regelmäßig (mindestens 2 – 3 Liter pro Tag)! Optimal sind Wasser, ungesüßter Tee oder mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.
  • Denken Sie an ältere Mitmenschen und Kinder, dass auch diese regelmäßig trinken.
  • Bevorzugen Sie leichtes Essen!
  • Meiden Sie Alkohol!
FRANCE-WEATHER-TOURISM
In Paris galt am Dienstag die höchste Hitzewarnung, die Temperaturen lagen nahe der 40 Grad Celsius. AFP/DILKOFF

Die Ursachen

Derzeit wird die tropische Sahara-Hitze von einem Hochdruckgebiet über Europa angezogen. Hier scheint die Sonne – und sorgt für viel Umschichtung in der Luft, die Sahara-Hitze kommt so in Bodennähe. Da die Hitze über den Landweg zieht – in Spanien maß man Temperaturen jenseits der 40 Grad, in der Metropole Paris waren es 38 Grad – kühlt die Luft weniger ab, als wenn sie über das Wasser nach Europa käme. Zwar neigt der Alpenraum bei solchen Bedingungen zu abendlichen Gewittern, aber: “Wenn vom Gewitter Restwolken verbleiben, speichern diese die Hitze über die Nacht”, warnt Meteorologe Simon Hölzl der Geosphere Austria. Diese sorgen so für Tropennächte, der Tag startet wärmer als ohne Wolken und das nächtliche Lüften ist weniger hilfreich.

Tipps für den richtigen Umgang mit Hitze

Neben ausreichender Flüssigkeitsaufnahme von zwei bis drei Litern am Tag – geeignet seien etwa Wasser, Mineralwasser oder verdünnte Säfte, auf alkohol- und koffeinhaltige Getränke sollte verzichtet werden, weil diese den Körper zusätzlich anstrengen -, empfehlen das Rote Kreuz und der Samariterbund eine leichte Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Sport oder andere sehr anstrengende Tätigkeiten sollten bei Extremtemperaturen eher vermieden oder auf die frühen Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Um einen kühlen Kopf zu bewahren, sei generell wichtig, den Sonnenkontakt zu minimieren, Pausen einzulegen und eine Kopfbedeckung sowie Sonnenschutz zu tragen. Kalte Umschläge seien zudem für eine Abkühlung zwischendurch hilfreich.

Handeln bei einem Hitzenotfall

Bei intensiver Hitze sei es besonders wichtig, auf vulnerable Personen, wie etwa Kinder, chronisch Kranke oder Ältere, zu achten. Symptome sind vor allem ein hochroter Kopf, Kopfschmerz, Übelkeit, erhöhter Körpertemperatur, Schwindel oder Schüttelfrost zu erkennen sei. Betroffene sollten umgehend in den Schatten und in eine angenehme Position mit erhöhtem Oberkörper gebracht werden. Bei Kreislaufproblemen sei es besonders wichtig, die Beine hochzulagern. Wenn sich der Zustand der Person nicht rasch bessern sollte, sei der Notruf zu betätigen.

Hohe Waldbrandgefahr

Zurzeit ist die Waldbrandgefahr in Österreich für die Jahreszeit lokal relativ hoch, erklärte Florian Kraxner vom Institut für Angewandte Systemanalyse im Gespräch mit der APA. Grund dafür ist eine lange Warmwetterperiode seit Ende Mai. “Es ist jetzt noch sehr früh im Jahr, wo eigentlich alles noch sehr viel feuchter sein sollte”, sagte der Experte. Laut Geosphere Austria war dieser Juni der zweitsonnigste und drittwärmster der Messgeschichte. Die Gewitter lindern die Situation nicht, da es insgesamt zu trocken ist. Er warnt außerdem, dass sich Waldbrände aufgrund der Thermik und Höhenschichtung des Forstes in Steilhängen schneller ausbreiten als im Flachland.

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