Klangwolke und Lesung

Der Kulturverein illlitz lud in „Werners Schreinerei“ zu einem Klangerlebnis.
Tschagguns Es war eine der wenigen Kulturveranstaltungen seit geraumer Zeit, zu dem der Montafoner Kulturverein illlitz am vergangenen Freitagabend lud. Der Ort war „Werners Schreinerei“ oberhalb von Tschagguns, in der die musikalische Lesung „Kontumaz“ stattfand. Natürlich wurden alle Verhaltensregeln gemäß Corona berücksichtigt und der nötige Abstand gewahrt. Dennoch genossen die zahlreichen Besucher die Veranstaltung in vollen Zügen, schafften die Musiker der Formation „Kontumaz“ und der Lyriker Gerald Rauscher doch eine einzigartige Klangwolke.
Mystische Stimmung
Eingehüllt in subtile Geräusche, Töne und abstrakte Musik las der in Gantschier aufgewachsene seit langer Zeit in Tübingen wohnhafte Rauscher aus seinen Gedichtbänden „Rückwärts rudern“ und „Wenn der Schnee reift“. Dadurch entstand zeitweilig eine mystische Stimmung, die sich sofort auf die Zuhörer übertrug, die hin und hergerissen einerseits der Musik und andererseits dem Text des Autors folgten. Doch auch der Kopf der Band „Kontumaz“, Thomas Heel, entpuppte sich nicht nur als genialer Musiker, sondern auch als wortgewandter und witziger Poet. Mit seinen kurzen knackigen Haikus – dies ist eine japanische Gedichtsform – schaffte er den Übergang zwischen der Lyrik von Rauser und der gegenwärtigen Lage.
Neues Format
So wie die Gedichte von Rauscher wurden auch die Haikus von Heel von der Klangwolke der Musik begleitet und erfuhren so eine pointierte Wirkung. Diese Lesung bildete den Auftakt zu einer neuen Literaturvermittlungsschiene des Kulturvereins illlitz, für die unter anderem auch Schauspieler und Regisseur Karl Johann Müller verantwortlich zeichnet und die auch in Kooperation mit der Bibliothek Montafon durchgeführt wird. Die zahlreichen Besucher genossen jedenfalls sowohl die Lesungen wie auch die klanglichen Ummantelungen des Gelesenen offensichtlich, denn nach rund eineinhalb Stunden gab es großen Applaus für alle Künstler. Str