Barrierefreiheit für mehr Sicherheit

HE_Blude / 22.03.2022 • 16:06 Uhr
Damit die Dusche nicht zur Stolperfalle wird, empfiehlt sich Bodengleichheit.
Damit die Dusche nicht zur Stolperfalle wird, empfiehlt sich Bodengleichheit.

Ein bodengleiches Badezimmer ermöglicht den größtmöglichen Komfort.

Barrierefrei Bei barrierefrei denkt man sofort an behindertengerecht. Das stimmt so weit, schließlich wird die Gesellschaft immer älter und im Alter ist man eben nicht mehr so mobil.

Das Badezimmer spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Unfälle in dieser Räumlichkeit gehören zu den häufigsten und gravierendsten Unfällen im Haushalt.

Vor allem Kinder und bewegungsunsichere Personen und Senioren gehören zu den Hauptrisikogruppen. Am häufigsten Verletzungen passieren dabei beim Ausrutschen in Badewanne, Dusche oder auf feuchten Fliesen sowie das Stolpern über Ränder und Schwellen. Ein fatales Zusammenspiel auf engem Raum, harten Böden wie Fliesen oder Naturstein und Ränder von Möbeln Waschtisch oder Badewannen, die zu gravierenden Verletzungen führen wie schmerzhaften Prellungen, Knochenbrüchen, vor allem an Armen und Händen und im schlimmsten Fall kann ein unglücklicher Sturz sogar tödlich enden. Eine barrierefreie Gestaltung ist deshalb mehr als eine optische Gestaltungsoption. Sie ist Prävention und Schutz zugleich. Ob beim Neubau eines Bades oder im Zuge einer Badrenovierung, eine barrierefreie Planung und Gestaltung bringt Sicherheit und sorgt für den größtmöglichen Komfort für alle Generationen.

Rutschfeste Fliesen

Beginnend mit der Wahl des Bodenbelags, empfiehlt es sich auf rutschfeste Varianten auch bei Fliesen zu achten. Ebenso wie auf eine schwellenfreie, bodengleiche Dusche oder eine Badewanne mit Einstieg, die heute sowieso den ästhetischen Ansprüchen an ein modernes Badezimmer als Wohlfühloase entsprechen. In der Dusche und in der Badewanne sind rutschhemmende Lösungen besonders empfehlenswert, die fest in die Oberfläche eingebrannt sind. Sie bieten die nötige Sicherheit beim Gehen und Stehen und versprechen ein sorgenfreies Duscherlebnis. Auch bei der Montage der WC-Schüssel lohnt es sich darauf zu achten, sie von Anfang an etwas höher festzumachen. Empfohlen werden 46 bis 48 Zentimeter. Das ist seniorengerecht und wird generell als bequemer empfunden. Zudem sollte sich auf einer Seite neben der Toilette ein stabiler Haltegriff befinden und das WC-Papier und andere notwendige Dinge leicht erreichbar sein. Eine weitere Hilfe sind berührungslose Armaturen mit Thermostat-Technik, die keine manuelle Bedienung erfordern und so verhindern, dass man sich verbrühen kann. Und um alles fest im Griff zu haben, ist es ratsam, Haltegriffe richtig zu montieren. Vor allem vertikale und horizontale Haltegriffe sind in jedem Fall zu berücksichtigen – und entsprechend tragfähige Wände.

Stolperfallen

Im Bad gibt es aber auch jedem Menge Stolperfallen. Werden Fußmatten, Vorleger und Teppiche verwendet, sollten diese mit einer rutschfesten Unterseite oder mit Gummiunterlegern gegen Wegrutschen gesichert sein. Für bewegungsunsichere Personen sind stabil befestigte Stütz- und Haltegriffe sinnvoll, die zusätzliche Sicherheit beim Gehen und Stehen geben. Eine gute, blendfreie Beleuchtung sorgt ebenfalls für mehr Sicherheit.

Zudem sollte der Fußboden im Badezimmer immer aufgeräumt sein. Ausreichend Stauraum in Form von Unterbaumöbeln und Schränken hilft dabei, Ordnung zu halten. Öl, Wasserlachen sowie Reste von Shampoo oder Duschgel auf dem Badboden sollten immer umgehend weggewischt werden. Auch empfiehlt es sich, den Boden im Bad fußwarm zu halten, denn wer aufgrund kalter Füße auf Zehenspitzen geht, bewegt sich unsicherer.

Last but not least sollten auch alle Türen im Bereich des barrierefreien Wohnens inklusive das Badezimmer bzw. das WC eine Mindestdurchgehbreite von 80 Zentimeter haben. Dann können auch Menschen mit einem Rollator oder Rollstuhl die Türe passieren. Außerdem ist es wichtig, dass die Türe nach außen aufgeht, um bei Notfällen, wie beispielsweise einem Sturz, eine Blockierung zu vermeiden.

Die Rutschfestigkeit in Dusche und Badewanne sollte fest in die Oberfläche eingebrannt sein. easypr
Die Rutschfestigkeit in Dusche und Badewanne sollte fest in die Oberfläche eingebrannt sein. easypr