„ Die Anforderungen an die Skigebiete sind hoch“

HE_Blude / 14.09.2022 • 14:29 Uhr

Der Bürserberger Bürgermeister, Fridolin Plaickner, sieht die Zukunft der Gemeinde im Tourismus.

Bürserberg Es ist ruhig geworden um die geplanten Hotelprojekte im Bürserberg. Das liegt jedoch nicht daran, dass diese etwa begraben wurden. Im Gegenteil, wie Bürgermeister Fridolin Plaickner berichtet: „Der Ball liegt derzeit bei der Landesregierung.“

Geplant sind gleich zwei große Hotels, die im Bereich Unterer Boden Ost, direkt beim Ortseingang der Gemeinde, und im Bereich des bestehenden Maisäßstalls auf der Tschengla entstehen sollen. 500 bis 600 zusätzliche Betten würden so generiert. Betten, die dringend gebraucht werden. Denn mit der Schließung des Hotels Taleu bleibt dem Ort aktuell nur noch das Hotel Schäfle. „Die Schließung des Hotels war schon ein großer Schlag für die Gemeinde. Damit haben wir 60 Betten verloren“, führt der Bürgermeister aus.

Investition in die Zukunft

In den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten sind zudem viele private Zimmer in Bürserberg weggebrochen. Auch dieses Defizit gelte es wieder aufzufüllen. „Wir wissen, dass jedes Bett den Bergbahnen rund 1000 bis 1200 Euro Umsatz bringt“, führt Fridolin Plaickner aus und freut sich, dass es im Bereich der privaten Zimmervermietung eine Trendwende zu geben scheint. So gebe es einige junge Familien, die beim Hausbau eine Ferienwohnung miteingeplant hätten. „Hier sehe ich ebenfalls die Gemeinde in der Verantwortung. Diesen Familien gilt es, Sicherheit mitzugeben und den Tourismus auch in Zukunft zu fördern. Bürserberg lebt vom Tourismus. Andere Einnahmen haben wir nicht.“

Hohe Anforderungen

Auf die Einnahmen der beiden Hotelprojekte ist die Gemeinde angewiesen. Diese sollen nämlich den Neubau der in die Jahre gekommenen Einhornbahn finanzieren. Denn während sich die Bergbahnen Brandnertal zwar dazu bereit erklärt hatten, die Einhornbahn II (Loischkopfbahn) mitzufinanzieren, muss Bürserberg die Kosten für den Neubau der Einhornbahn I zur Tschengla allein aufbringen. Zuletzt (Ende 2021) wurden die Kosten für das Neubauprojekt Loischbahn auf rund 26 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten für die Einhornbahn I belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro.

„Umsetzen müssen wir den Neubau. Die Anforderungen an die Bergbahnen und Skigebiete sind hoch und in Bürserberg längst nicht mehr zeitgemäß“, ist sich der Bürgermeister bewusst. Mit der neuen Bahn und den neuen Hotels will sich die Gemeinde wieder als attraktive Feriendestination positionieren.

Die Investoren für die Hotelprojekte stehen bereits in den Startlöchern. Noch gilt es abzuwarten. Derzeit wird der von der Gemeinde eingereichte Antrag für eine Umwelterheblichkeitsprüfung vom Land bearbeitet. Im räumlichen Entwicklungsplan (REP) der Gemeinde wurden die beiden Projekte bereits berücksichtigt. Dies war eine Voraussetzung des Landes, um überhaupt eine Genehmigung für die Umwidmung der Grundstücke zu bekommen. „Wir gehen davon aus, dass unser Antrag in den kommenden sechs bis acht Monaten – hoffentlich wohlwollend – von der Landesregierung behandelt wird“, zeigt sich Fridolin Plaickner zuversichtlich. VN-SMS