Junggesellenabschied ein Jahr nach der Hochzeit

HE_Brege / 28.09.2022 • 13:28 Uhr
Martin Sommer feierte ein Jahr nach seiner Hochzeit Junggesellenabschied.

Männerrunde aus Ulm feierte im Bregenzerwald
und machte auch bei Ingo Metzler Station.

Egg Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Deshalb war es schon angebracht, sicherheitshalber noch einmal nachzufragen, ob es denn wirklich stimmt, dass der Junggesellenabschied erst ein Jahr nach der Hochzeit gefeiert wird.

„Tatsächlich“, lacht Martin Sommer, „das ist kein Fake, sondern Fakt. Wir haben uns dazu entschlossen, obwohl diese Reihenfolge für eine Heirat mehr als ungewöhnlich ist“. Er ist seit einem Jahr standesamtlich verheiratet, dessen ungeachtet feiert er aber erst jetzt mit seinen Freunden Junggesellenabschied.

Stark eingeschränkt

Entstanden ist diese kuriose Konstellation durch Corona-Einschränkungen. „Wir hatten 2021 unsere Hochzeit als ein großes Fest mit den Familien und vielen Freunden geplant, doch dann kam eine neue Corona-Welle“, schildert Sommer seine Situation. Auch ein ordentlicher Junggesellenabschied sei damals nicht mehr möglich gewesen, bedauert er. Gerade mal die standesamtliche Trauung bekam man mit Ach und Krach hin, Brautpaar, Trauzeugen, das war’s dann.

Seit mehreren Monaten sind die Corona-Einschränkungen aufgehoben, warum also noch so lange warten? „Wir waren nicht die einzigen, die Hochzeiten verschieben mussten, also war es gar nicht so einfach, kurzfristig eine entsprechende Location zu finden, es gab durch den Corona-Rückstau und die vielen verschobenen Hochzeiten eine riesige Nachfrage, so dass wir erst jetzt im Herbst einen Termin fixieren konnten – und vor diesem haben wir jetzt noch den Junggesellen-Abschied organisiert.“ Dass die große Männerrunde dazu gleich noch für ein Wochenende in den Bregenzerwald reiste, hatte zwei Gründe: „Einer aus unserer Runde, bzw. seine Familie, hat im Raum Egg eine Hütte, die für diese Feier geeignet ist und zum zweiten wollten wir an diesem Wochenende auch etwas Sinnvolles unternehmen.“ Teil dieses Programms war auch ein Betriebsbesuch bei naturhautnah von Ingo Metzler.

Beeindruckt

Bevor man sich zu Gesprächen bei der Verkostung der regionalen Produkte traf, waren die Gäste aus Ulm bei einem Rundgang durch den Betrieb – vom Ziegentollhaus bis in den Versand der Molke- und Kosmetikprodukte – vom Konzept des innovativen Landwirt und Unternehmers beeindruckt – und gleichzeitig irritiert, weshalb dieses Konzept von der Politik nicht entsprechend gefördert und propagiert wird. Denn was Ingo Metzler hier gemeinsam mit Partnern – vor allem dem Architekten Christian Lässer und Gebhard Keckeis – entwickelte, könnte ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewältigung der Energiekrise sein, wenn es möglichst viele Nachahmer gäbe. Vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme mit explodierenden Energiepreise und der Unsicherheit um die Versorgungssicherheit entwickelte sich eine rege Diskussion zu diesem Thema. Eines, das Ingo Metzler nicht in vollem Umfang betrifft, denn Energie – speziell Heizenergie, bezieht er in großem Umfang von der Sonne und die ist verlässlich und liefert gratis.

Metzler naturhautnah bezieht auch rund 20 Prozent des Strombedarfs seit vielen Jahren aus einer Photovoltaikanlage. Der große Brocken der klimaschonenden Einsparung ist aber die Heizenergie, denn der Betrieb wird durch ein System versorgt, das klimaschonend genügend Heizenergie liefert, um damit nicht nur den vor einigen Jahren erstellten großen Neubau zu beheizen, sondern darüber hinaus ausreicht, um dazu auch den Altbestand und sogar noch zwei Privathäuser zu versorgen. Dieses System beruht auf der Warmwasser-Produktion durch eine rund 150-m2-Solaranlage. Die gewonnene Wärmeenergie wird in die Bodenplatte des Gebäudes geleitet, die mit einem Röhrensystem ausgestattet ist, um die Wärme zu speichern. Die Speicherkapazität wird noch durch mehr als 600 m3 Schotter erweitert. Fazit aus den Gesprächen: das System ist kostensparend, klimaschonend und nachhaltig. STP

Zur Betriebsbesichtigung konnte Ingo Metzler besondere Besucher begrüßen und vom Ziegentollhaus bis zur Verkostung führen. STP/2
Zur Betriebsbesichtigung konnte Ingo Metzler besondere Besucher begrüßen und vom Ziegentollhaus bis zur Verkostung führen. STP/2