Eine Reise durch die Jahrhunderte

Der Maurachbund, der historische, denkmalgeschützte Stadtheurige, ist mehr als ein Ort für kulinarische Genüsse.
Bregenz In der malerischen Maurachgasse 11 in Bregenz befindet sich der Maurachbund, ein im Kern spätgotisches, dreigeschossiges Haus mit Satteldach, Giebelgaupen und einem markanten Sandsteinportal aus dem Jahr 1802. Es ist ein Haus, das Zeuge vieler Jahrhunderte ist.
Die Wurzeln des Maurachbunds reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als unterhalb der Bregenzer Altstadt die Vorstadt Maurach entstand. Entlang der Maurachgasse, zwischen dem Weißenreutebach und dem Thalbach, reihen sich etwa 30 Häuser. Geschützt wurde das Maurach durch eine Mauer und ein Tor am Ausgang der Gasse, welches zum später als „Leutbühel“ bekannten „Lückenbühel“ führte. Ein Name, der aus einer verballhornten Bezeichnung hervorging und von der historischen Entwicklung des Viertels kündet.
Reiche Tradition
Die Anwohner der Maurachgasse verstanden sich als eigenständige Gemeinde und bildeten den Maurachbund, nach dem Gasthaus benannt, in dem sie sich regelmäßig trafen. In ihrer Gemeinschaft pflegten sie eine reiche Tradition, die insbesondere während der Faschingszeit zutage trat. Der Bund wählte eigenen Bürgermeister, Senatoren und Hofbuchdrucker und verfügte sogar über eine Musikkapelle. Jahr für Jahr feierten sie in der „Krone“, begleitet von ihrer Hymne: „’s Mura lot it luk!“ – „das Maurach lässt nicht locker!“
Löwe der Nacht
Einer der markanten Bewohner des Maurachbunds war der Brunnenmacher Plazidus Gorbach, im Volksmund als der „Löwe der Nacht“ bezeichnet. Gorbach, zugleich pragmatisch und bodenständig, sorgte für die Brunnenwasserversorgung der Vorstadt. Dabei stammte das Wasser aus dem Grünholz, oberhalb der Oberstadt am Weißenreutebach gelegen.
Seit 1864 steht der Maurachbund für Gastfreundschaft. Agatha Fessler, verwitwete Halder, erhielt damals eine Schankgewerbe-Konzession und legte damit den Grundstein einer langen Tradition. Im Inneren verbergen sich architektonische Juwelen, wie eine Stube mit gotischer Holzbalkendecke und Wandtäfelungen aus dem 16. Jahrhundert.
Aufwendige Sanierung
2019 erfuhr der denkmalgeschützte Innen- und Außenbereich eine Sanierung. Dabei übernahm Rhomberg Bau als Generalunternehmer Planung, Ausführung und Kostenüberwachung. „Denkmalgeschützte Gebäude sind faszinierend. Sie erzählen von der Stadtgeschichte, und sie zu sanieren bedeutet, Vergangenem neues Leben einzuhauchen. Sie zählen zu unseren spannendsten Projekten, da sie oft unerwartete Überraschungen bergen“, so Daniel Mohr von Rhomberg Bau.
Heute ist das Maurachbund Synonym für kulinarische Exzellenz: Tradition trifft auf zeitgenössische Genüsse. Gäste können Heurigen-Schmankerln genießen und dazu eine Auswahl österreichischer Weine kosten. Ein gemütlicher Gastgarten mit Laube vervollständigt das einmalige Erlebnis. MEC

