Graffiti-Kunst in Lustenau

HE_Dornb / 27.04.2022 • 15:23 Uhr
Nach und nach wird aus den ersten Strichen das Kunstwerk vollendet.
Nach und nach wird aus den ersten Strichen das Kunstwerk vollendet.

Das Culture Factor Y veranstaltete einen Graffiti-Workshop für angehende Künstler.

Lustenau Im Culture Factor Y in Lustenau ging es diese Tage kreativ her. In der dortigen Skatehalle durften die Wände von den Jugendlichen im Zuge eines zweitägigen Graffiti-Workshops besprayt werden. Workshopleiter und Jugendarbeiter Tommy Galido von der Offenen Jugendarbeit Dornbirn brachte den Jugendlichen die verschiedenen Techniken bei. Nach dem Trockentraining war es endlich so weit: sie durften sich an die Wände wagen. „Es hat richtig viel Spaß gemacht. Befolgt man die Tipps von Tommy, gelingen die Kunstwerke im Nu“, erzählte Berat Ulusoy (15) aus Lustenau stolz.

Kunstwerke
entstehen

Zügig und mit klaren Bewegungen wurden die Linien an die Wand gesprayt. „Dadurch vermeidet man Farbnasen“, erklärte Jugendarbeiterin Regine Riedler vom Culture Factor Y. Waren die Konturen erstmals angebracht, wurde das Innere mit Farbe besprüht. Verschiedene Aufsätze auf den Farbdosen halfen den Künstlern, klare oder verschwommene Linien zu zeichnen. „Uns war es wichtig, sie über die Wahl der Motive aufzuklären. Denn was einmal gesprayt ist, geht so schnell nicht mehr von der Wand runter“, sagte Roman Zöhrer vom Jugendhaus Culture Factor Y.

Graffiti-Kunst wird immer praktiziert. Ob legal oder nicht. Im Moment gibt es in Vorarlberg vier legale Spraywände. „Würden die ganzen Unterführungen für die Graffiti-Sprayer legalisiert werden, hätten die Sprayer die Möglichkeit, schöne Kunstwerke zu schaffen“, erklärte Tommy Galido. Denn Graffiti-Bilder sind wahre Kunstwerke und haben mit schnell aufgesprühten Sprüchen nichts zu tun.

Der Graffiti-Workshop im Culture Factor Y ist Teil eines aus vier Elementen bestehenden Konzepts zur Gewaltprävention. „Wir haben dieses Projekt gestartet, um die vielen verschiedenen Gruppierungen von Jugendlichen mit ihren Interessen zu vereinen“, so Roman Zöhrer. Graffiti-Sprayen, Hip-Hop und Breakdance als Tanz, DJ-Musik und der Rap werden in diesem Konzept miteinander vereint. „Wir zelebrieren diese vier Elemente mit den Jugendlichen bis in den Herbst“, sagte Zöhrer. Nach dem Graffiti-Workshop folgt im Juni der Hip-Hop- und Breakdance-Workshop. Gefördert wird das umfangreiche Projekt vom Land und der koje Vorarlberg.

Großes Interesse

Bei den Jugendlichen kam der Kurs sehr gut an. Das Interesse an den Graffiti war groß. „Ich habe in den zwei Tagen hier viel gelernt. Es ist cool und macht wirklich Spaß“, erzählte Leon Fitz (15). Gemeinsam mit Berat hat er die Außenwand vom Culture Factor Y verschönert. Stolz blickten sie am Ende des Tages auf ihre Werke in der Halle. Gemeinsam haben sie etwas Bemerkenswertes geschaffen. bvs

Im Culture Factor Y durften sich die Jugendlichen im Zuge eines zweitägigen Graffiti-Workshops im Sprayen üben.
Im Culture Factor Y durften sich die Jugendlichen im Zuge eines zweitägigen Graffiti-Workshops im Sprayen üben.
Tommy Galido, Regine Riedler und Roman Zöhrer haben den Graffiti-Workshop im Culture Factor Y organisiert. bvs (5)
Tommy Galido, Regine Riedler und Roman Zöhrer haben den Graffiti-Workshop im Culture Factor Y organisiert. bvs (5)
Leon Fitz (links) und Berat Ulusoy zeigen stolz ihr Kunstwerk, das sie im Rahmen des Workshops fertiggestellt haben.
Leon Fitz (links) und Berat Ulusoy zeigen stolz ihr Kunstwerk, das sie im Rahmen des Workshops fertiggestellt haben.
Wer mit den Sprühdosen umzugehen weiß, kann Tolles erschaffen.
Wer mit den Sprühdosen umzugehen weiß, kann Tolles erschaffen.