Weibliche Modefotografie im Sozialismus

HE_Dornb / 17.05.2023 • 08:12 Uhr
Das Flatz-Museum zeigt eine Ausstellung zu Modefotografie in der DDR.Stadt
Das Flatz-Museum zeigt eine Ausstellung zu Modefotografie in der DDR.Stadt

Das Dornbirner Flatz-Museum zeigt eine Ausstellung über Fotografinnen des DDR-Modemagazins „Sibylle“.

Dornbirn Im Flatz-Museum in Dornbirn wird am kommenden Donnerstag, 25. Mai, um 19 Uhr die Ausstellung „Café Sibylle | Mode und Alltag in der DDR“ eröffnet. Die neue Fotoausstellung widmet sich den Werken von vier bekannten Fotografinnen aus der ehemaligen DDR – Ute Mahler, Sibylle Bergemann, Evelyn Richter und Gundula Schulze Eldowy. Gezeigt werden Fotografien, die nicht nur Mode und Stil der DDR-Zeit reflektieren, sondern auch die gesellschaftlichen, kulturellen und ökonomischen Befindlichkeiten dieser Zeit einfangen. Am Eröffnungsabend sprechen Kurator Gerald A. Matt und Co-Kurator Sebastian Lux zur Ausstellung. Die Ausstellung ist bis zum 7. Oktober zu sehen. Alle Interessierten sind herzlich zur Eröffnung eingeladen.

Selbstbewusste Frauen

Das „Café Sibylle“, nach der bekannten Frauenzeitschrift benannt, war ein beliebter Treffpunkt für Redakteure und Models sowie für Modenschauen an der Berliner Karl-Marx-Allee. Die Zeitschrift „Sibylle“ war die führende Modezeitschrift der DDR und wurde vom Modeinstitut Berlin herausgegeben.

Die Bilder der Ausstellung zeigen selbstbewusste, berufstätige und emanzipierte Frauen, die ein Frauenbild fernab von alten Klischees repräsentieren. Die gezeigte Mode war oft mehr Anregung zum Selbermachen als Kaufwerbung, da das Angebot in den Geschäften begrenzt war. Die Fotografinnen arbeiteten selten im Studio, sondern an öffentlichen Plätzen, Straßen und oft tristen Hinterhöfen oder vor grauen Fabrikanlagen. Entstanden sind nachdenkliche, versonnene und oft melancholische Bilder von betörender und eigenständiger Schönheit.

Die Ausstellung „Café Sibylle | Mode und Alltag in der DDR“ zeigt die ostdeutsche Modefotografie mit ihrem dokumentarischen und sozial engagierten Stil, die von der Dialektik zwischen gesellschaftlicher Wirklichkeit und Utopie lebte. Die Werke sind ästhetische Mischungen aus Porträt, Reportage und Mode. Die Arbeiten sind Leihgaben der deutschen Stiftung F.C. Gundlach.