Dritte Tagung der Kinderstadtvertretung

Die ersten Projektideen des politischen Nachwuchses nehmen bereits Form an.
Feldkirch Bei der dritten und jüngsten Sitzung der Kinderstadtvertretung standen die Berichte der Themen-Teams im Mittelpunkt, die in den letzten Wochen diverse Projektideen recherchierten und diskutierten, wie es mit diesen Ideen weitergehen soll.
Eröffnet wurde die Sitzung mit einer Begrüßung aller anwesenden Kinderstadtvertreter und Hospitanten der Stiftung Jupident sowie Jugendstadträtin Gudrun Petz-Bechter durch den Jungbürgermeister Benjamin Steele. „In der Kinderstadtvertretung können die Kinder Entwicklungen anstoßen, die ihnen am Herzen liegen“, so Petz-Bechter, „Gleichzeitig lernen sie, Projekte zu priorisieren, Vor- und Nachteile zu gewichten und auch, was zu beachten ist, wenn es an die Umsetzung geht.“
Tierischer Einsatz
Alina, Chefin des Teams „Bildung und Kultur“, berichtete vom Besuch der Referentinnen Ulli Schmied und Brigitte Moosbrugger der VHS Götzis, welche passend zum Thema „Klassenhaustiere“ in Begleitung des Schulhunds „Samweis“ erschienen. Bei dem Vortrag erfuhren die Kinder, auf welche Dinge bei der Anschaffung eines Klassenhaustiers geachtet werden muss und vor allem welche Tiere sich überhaupt für den Unterricht eignen. Schulhunde sind deswegen besonders geeignet, weil sie den Kindern nachweislich das Lernen erleichtern, das Klassenklima verbessern, die Lernmotivation steigern sowie zur Stressreduktion beitragen. Alternativ gibt es aber auch zahlreiche andere Möglichkeiten, wie das Thema Tiere in den Schulalltag integriert werden kann, etwa durch Besuche in Tierparks, die Anschaffung einer Wurmkiste oder den Bau eines Insektenhotels. Außerdem legte der Vortrag den Kindern nahe, bei allen Vorhaben, die Tiere inkludieren, besonderes Augenmerk auf den Tierschutz zu legen.
Das Team „Soziales und Beteiligung“ stellte Überlegungen dazu an, wie die Kinderstadtvertretung den Wildpark finanziell unterstützen könnte, da die Spendenkasse schon des Öfteren geplündert wurde. Dem Vorschlag des Teams nach einer großangelegten Bastelaktion und anschließendem Verkauf der gebastelten Werke auf dem Wochenmarkt in Feldkirch stimmte die Kinderstadtvertretung einstimmig zu. Teamchefin Pia berichtete außerdem von einem Kuchenverkauf in ihrer Schule, den sie in Eigeninitiative organisiert hat. Der Erlös wird ebenfalls im Namen der Kinderstadtvertretung an den Wildpark übergeben.
Laufende Projekte
Projekte zum Umweltschutz stehen in der Verantwortung des Teams „Umwelt und Mobilität“. Ein Anliegen ist es, sich vermehrt für Müllprojekte an Schulen einzusetzen. Mit diversen interessierten Volksschulen in Feldkirch ist es diesbezüglich bereits zum Schriftverkehr gekommen, weitere Schritte sind in Planung. Zudem präsentierte das Team verschiedene Ideen zur Umsetzung eigener Umweltprojekte, welche von der Kinderstadtvertretung beschlossen wurden. Das Team „Sport und Freizeit“ beschäftigte sich mit den Möglichkeiten zur Umsetzung von „Spielmöglichkeiten für Kinder über zehn Jahren“ im Reichenfeld. Bei der jüngsten Sitzung konnte nun berichtet werden, dass die Abteilung Stadtplanung bereits an der Erstellung eines Nutzungkonzepts für das Reichenfeld arbeitet, in welches auch die Ideen und Gedanken der Kinderstadtvertretung eingebunden werden sollen. Dafür ist ein gemeinsamer informativer Spaziergang durch das Reichenfeld geplant.
Das Team, das sich mit der Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt, hatte die Aufgabe, sich um Möglichkeiten zur Umsetzung von Werbe-Schoko der Kinderstadtvertretung zu informieren. Bei der Sitzung berichtete das Team von der Idee, dass „die gute Schokolade“ nicht nur toll schmecken soll, sondern auch gut zur Umwelt ist. Diesem Vorschlag wurde sogleich einstimmig zugestimmt.
Außerdem verkündete Bürgermeister Benjamin Steele, dass bei der kommenden Sitzung die Bürgermeister- und Vizebürgermeisterwahl ansteht. Zum Abschluss bedankte er sich noch bei allen Anwesenden und schloss damit die Sitzung.
Klein trifft Groß
Nur wenige Tage nach der Sitzung machten sich Benjamin und Emily Steele, Bürgermeister und Vizebürgermeisterin der Kinderstadtvertretung Feldkirch, etwas aufgeregt auf den Weg ins Feldkircher Rathaus, um sich dort mit der Spitze der Stadt, Bürgermeister Wolfgang Matt und Vizebürgermeister Daniel Allgäuer, zu einem ersten Kennenlernen und einem offenen Austausch zu treffen. Der Nachwuchs wurde dabei im Büro des Bürgermeisters herzlich von den etwas älteren und erfahreneren Kollegen empfangen. Während die Nachwuchspolitiker von den aktuellen Themen und Projekten der Kinderstadtvertretung berichteten, stellten Bürgermeister Matt und Vizebürgermeister Allgäuer immer wieder Fragen zum Alltag der Kinder und waren positiv überrascht, als sie dabei auf Parallelen zu ihrer eigenen politischen Arbeit stießen. Der Feldkircher Bürgermeister war sichtlich beeindruckt vom Einsatz der Kinder und lobte ihr Engagement. Matt und Allgäuer verdeutlichten, dass sich die Kinderstadtvertretung jederzeit mit ihren Anliegen an sie, die Stadtvertretung als auch an die städtische Verwaltung wenden können.
