Rückengerechtes Liegen will gelernt sein

HE_Feldk / 07.09.2022 • 15:36 Uhr
Die Wirbelsäule empfindet, was beim Schlafen bequem ist und was nicht.Shutterstock
Die Wirbelsäule empfindet, was beim Schlafen bequem ist und was nicht.Shutterstock

Wie man sich bettet, so schläft man nicht nur, sondern schützt auch seinen Rücken.

SCHIEFLAGE Rückenschmerzen sind längst zur Volkskrankheit Nr. 1
geworden. Oft werden die Ursachen dafür in falscher Belastung, zu langem Sitzen oder einer Vielzahl anderer Faktoren im Tages- und Arbeitsablauf vermutet. Doch auch wenn die Wachphasen wichtige Anhaltspunkte liefern, kommt der Schlaf oft zu kurz bei der Ursachensuche. Denn wie man sich bettet, so schläft man nicht nur, sondern so schützt man auch seinen Rücken. Rückengerechtes Liegen will gelernt sein. Allerdings ist das Empfinden, was bequem und was unbequem ist, Ausdruck unserer Wirbelsäule und der daraus resultierenden Gewöhnung an Körperhaltungen. Die Wirbelsäule soll in der Rücken- und Seitenlage so liegen, wie es ihrer natürlichen Form im aufrechten Stehen entspricht. Leider schlafen viele von uns immer noch in wenig ergonomischen oder durchgelegenen Betten, was oftmals die sprichwörtliche Grundlage der Rückenprobleme ist. Die meisten liegen auf einem herkömmlichen, in jeglicher Hinsicht veralteten Lattenrost.

Liegen hat ab jetzt System

Die aktuelle Bettentechnik arbeitet heute mit einer Flügelfederung, bietet individuell verstellbare Komfortzonen und sorgt so für die geeignete Basis unter der gewählten Matratze.Untersuchungen zeigten, dass eine günstige Haltung der Wirbelsäule im Liegen am besten auf einer flexiblen Unterfederung mit einer darauf abgestimmten Matratze erreicht wird. In dieser Liegehaltung können sich Körper und Geist im Schlaf optimal regenerieren.

Das gilt natürlich auch für die Bandscheiben. Je weniger Belastungen sie im Liegen erfahren, desto besser können sie die benötigte Nährflüssigkeit aufnehmen. Darum sollte das Bett die unbewussten, natürlichen und erforderlichen nächtlichen Bewegungsabläufe und Lageveränderungen unterstützen. Bis zu 60 Mal wechseln wir pro Nacht die Schlafhaltung. Obwohl dies alles seit Langem bekannt und besonders für Menschen mit Rückenbeschwerden wichtig ist, haben sich moderne Bettsysteme noch längst nicht überall durchgesetzt.

Entspannung ist Kopfsache

Tatsächlich hat auch das Kopfkissen erheblichen Einfluss auf unsere Halswirbelsäule und sollte Kopf- und Nackenbereich optimal stützen und entlasten, um verspannten Schultern oder Nacken vorzubeugen. Zusätzlich sollte das Kissen über verschiedene Aufbauten oder andere variable Füllungen verfügen. Dadurch werden die Einsinktiefe und die Höhe reguliert und das Kissen kann sich Ihren persönlichen Bedürfnissen gut anpassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich beim Kissenkauf im Fachhandel beraten lassen. Für die nötige Bewegungsfreiheit ist eine ausreichende Bettgröße erforderlich. Das Einzelbett sollte mindestens 100 cm breit sein, zudem ist es ratsam, dass das Bett mindestens 20 cm länger ist als der Körper. Je nach Körpergröße ist eine Betthöhe von 45 bis 55 cm ideal. Sie erleichtert das Aufstehen und Hinlegen. Das richtige Bettsystem schafft auch das richtige Schlafklima und begünstigt so ebenfalls die Muskelentspannung zur verbesserten Sauerstoffaufnahme. Wer ganz nebenbei auch auf das Bettklima unter der Bettdecke achtet, macht’s richtig! Denn nicht nur Fußbodenkälte oder Warmluft beeinflussen den Schlaf, sondern auch die Bettdecke. Mit einer thermoregulierenden Bettdecke lässt es sich viel leichter einschlummern und die ganze Nacht erholsam durchschlafen. Sie sehen: Letztendlich entscheidet das Zusammenspiel aus vielen verschiedenen Faktoren, ob man gut erholt und rückengerecht die Nacht verbringt.