Weinfreunde genossen edle Tröpfchen auf dem Bodensee

Die Historische Schifffahrt Bodensee verband eine Zeitreise mit einer Weinprobe.
Hard, Lochau Die Zeitreise mit den historischen Schiffen Hohentwiel und Oesterreich ist seit der Wiederindienststellung des ersten Motorpassagierschiffs auf dem Bodensee ein einzigartiger Hit. Fahrgäste erleben dabei die Fahrt auf beiden Schiffen, indem sie zur „Halbzeit“ des Events umsteigen. Gegen Ende der Sommersaison wurde das Erlebnis „Zeitreise“ noch getoppt: Die Bordgastronomie lud zum Weinfestival, bei dem Uli Berchtold edle Tröpfchen von ausgesuchten Weingütern verkosten ließ. Bordgastronom Heino Huber und sein Team rundeten die weinselige Zeitreise mit einem Winzerbuffet ab, und zum Schluss tischte Käsecaspar – Caspar Greber – ausgesuchte Käseraritäten auf.

Breit aufgestellte Weingüter
Legte Uli Berchtold im Vorjahr den Schwerpunkt auf Bodensee-Winzer, so präsentierte er diesmal eine breite Palette von der Steiermark (Weingut Trummer, Spielfeld) über die Wachau (Weingut Johann Donabaum, Spitz), das Kamptal (Weingut Fred Loimer, Langenlois) bis ins Burgenland (Weingut Schiefer, Welgersdorf; Feiler-Artinger, Rust). Die italienischen Weingüter Valdonica Roccastrada und Speri Viticoltori sorgten für Internationalität.

Nach zähem Start nun voll in Fahrt
Mit an Bord war auch Markus „Töffi“ Flatz, HSB-Vorstandsmitglied und Oesterreich-Gesellschafter, der im Gespräch mit der VN-Heimat eine kurze Zwischenbilanz für die MS Oesterreich zog: „Im Mai begann die Saison ziemlich zurückhaltend – weshalb, das mussten wir noch genau analysieren –, dann zog es aber erfreulich an, und jetzt hoffen wir, dass es in den Wochen bis zum Jahresende so weitergeht und wir 2023 positiv abschließen können.“

Voneinander lernen
Auf der Hohentwiel stand die in wenigen Tagen zu Ende gehende Saison ganz im Zeichen des Umbaus der nautischen Crew. Wie berichtet, hatten im vergangenen Jahr Laila Abdulsamad und Luca German die Prüfungen für das Patent als Schiffsführer erfolgreich absolviert, und bereits 2021 hatte Conny Simma ihre Prüfung zur Dampfmaschinenwärterin mit Bravour abgelegt.

Inzwischen ist sie zur Chefmaschinistin aufgestiegen und hat auf der Hohentwiel einen prominenten „Lehrling“ bekommen: Kapitänin Barbara Schraner, ausgebildete Schiffsführerin, war seit mehr als 20 Jahren auf dem Zürichsee unter anderem am Steuerrad der beiden Dampfer Stadt Zürich – Baujahr 1909 – und Stadt Rapperswil – Baujahr 1914 –, die also aus der gleichen Epoche wie die Hohentwiel stammten, unterwegs und hatte mit Saisonstart auf der Hohentwiel angeheuert, um sich weiterzubilden.

„Sie wollte auch die Ausbildung zur Maschinistin auf dem Dampfer machen, das war auf dem Zürichsee nicht möglich, deshalb war sie zu uns gekommen“, wusste Hohentwiel-Urgestein Robert Kössler, der seinen 33. Sommer auf dem Dampfschiff erlebte und sich auch Gedanken über die – personelle – Zukunft machte, denn seine Pensionierung rückte mit Riesenschritten näher, und Nachwuchs für die Dampfer-Crew fand man nicht so leicht, da musste man schon selbst ausbilden. STP


