Laufend motivierend

Richard Föger ist seit 20 Jahren Obmann des ULC Bludenz.
Bludenz Richard Föger bewegt viel und viele – und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Seit zwanzig Jahren ist er nun Obmann des ULC Bludenz. Unter seiner Obmannschaft hat er unglaublich viele Menschen motiviert, tatsächlich in Bewegung zu kommen. „Richi ist ein Mensch, der unglaublich viel Idealismus besitzt und die Herausforderung liebt“, betont Claudia Lusser, Vizeobfrau beim ULC Bludenz und stellvertretende Finanzreferentin. „Er ist ein Mann mit vielen Talenten, sowohl sportlich, organisatorisch, als Motivator, Trainer, Zugpferd und vor allem auch als Netzwerker. Und er ist ein absolut hilfsbereiter, liebenswerter und fairer Mensch.“
Marathonfeeling in Bludenz
Der Sport ist dem engagierten Obmann eher nicht in die Wiege gelegt worden. Erst im Alter von 15 Jahren begann er sich für die Leichtathletik zu interessieren. Sein damaliges Motto war ganz klar: „Mehr wie 1000 Meter am Stück werde ich nie laufen.“ Und weil es oft anders kommt im Leben, als man denkt, hatte er bereits mit 18 Jahren seine erste Laufgruppe gegründet. Bis zu seinem ersten Marathon sollte es noch eine Weile dauern. Die Teilnahme an diesem war übrigens nicht seine Idee, denn eigentlich suchte er einen Partner, um die Wildspitze zu besteigen. Sein Freund „Hansi“, Hans-Peter Fritz aus Innsbruck, war dazu bereit, forderte allerdings im Gegenzug, gemeinsam beim Wien-Marathon mitzulaufen. Aus diesem Kompromiss wurde Leidenschaft – und zwar nicht nur für den Laufsport selbst, sondern auch für das ganze rundherum. So war sein nächstes Ziel kein geringeres als „Marathon-Feeling nach Bludenz zu bringen“, wie er es nannte. Als treibende Kraft hinter dem Vorhaben ist ihm, gemeinsam mit vielen fleißigen Helfern und Helferinnen sowie gleichgesinnten Idealisten aus dem ULC, vieles gelungen. Aus dem ersten Startschuss 2001 mit knapp 200 Finishern entstand mit viel Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen eine der größten Laufsportveranstaltungen Österreichs, teilweise sogar mit über 3500 Startern.
richard föger
Richard Föger kann auf stolze 35 Marathons und Hunderte Läufe von Kurzstrecken bis Halbmarathon zurückblicken. Seine beste Zeit im Marathon gelang ihm in Hamburg im Jahr 2005 mit 2:56:13 Stunden. Er ist mehrfacher VLV-Landesmeister in verschiedensten Distanzen und war 2008 Landesmeister im Kugelstoßen. Außerdem ist er Träger des Sportehrenabzeichens der Stadt Bludenz 2012 und 3er-Gütesiegel der Sportunion 2013. 2022 wurde ihm vom VLV der BODO-Preis für besondere Verdienste in der Leichtathletik verliehen. Am 25. Oktober dieses Jahres wurde er zudem am „Danke-Abend – Dem Ehrenamt die verdiente Bühne geben“ des Landes Vorarlberg für sein Engagement und seinen Beitrag fürs Gemeinschaftsleben ausgezeichnet.
Mehr als eine Laufveranstaltung
Mit Bludenz-Läuft hat Richard Föger weit mehr geschaffen als „nur“ für einen Tag ein Marathon-Feeling nach Bludenz zu bringen. Jahr für Jahr schafft er es mit seinem Team, ganz Bludenz nicht nur an diesem einen Tag, sondern für Wochen und Monate zum Laufen zu bringen. Wenn man beispielsweise auf den Nüziger Radweg schaut, ist es ein jährlich wiederkehrendes Spiel: Je näher der Bludenz- Läuft-Termin kommt, desto mehr Läufer und Läuferinnen tummeln sich auf dem Radweg. Neben altbekannten Gesichtern tauchen dort Jahr für Jahr auch neue Gesichter auf, die man im Normalfall eher nicht in Sportkleidung antrifft. Eins haben sie jedoch alle gemein, sie bereiten sich hoch motiviert auf das sportliche Event des Jahres vor. Während die einen den Rest des Jahres weiter trainieren, vergraben die anderen ihre Sportklamotten wieder, bis es im nächsten Jahr wieder heißt: Bludenz-Läuft.
Motivierende Funktion
Seit Beginn seiner Tätigkeit als Obmann des ULC Bludenz haben sich die Mitgliederzahlen nahezu verdoppelt, mittlerweile sind dies nahezu 200 Laufbegeisterte. Außerdem führt er mit seinem Trainerteam zwei Mal jährlich Vorarlberg-Bewegt in Bludenz durch. „Bei unseren regulären Mittwochlauftrainings ist Richi nahezu immer dabei. Beim anschließenden Hock ebenfalls“, erwähnt Claudia Lusser humorvoll. Eine große Herzensangelegenheit ist ihm, Kinder und Jugendliche zum Laufsport zu animieren. Anfang des letzten Jahres ist er als Ersatz beim Kindertraining eingesprungen und hat darin eine weitere Aufgabe entdeckt, die ihm viel Freude bereitet. Und es wäre nicht Richard Föger, wenn er nicht auch diesen Bereich weiterentwickelt hätte. Mittlerweile trainieren rund 35 Kinder und Jugendliche das ganze Jahr über, im Winter findet das Training in einer Halle statt – eine weitere Erfolgsgeschichte des umtriebigen Sportlers. Nebenher betreut er Feuerwehren, Firmenlaufgruppen und andere Vereine mit seinen Lauftrainings und motiviert zusätzlich erfolgreich zahlreiche „Antisportler“, sich doch endlich auch Laufschuhe zu kaufen und mit dem Laufen zu beginnen.
Vorbildwirkung
Dass er neben seinem Fulltimejob und den ganzen ehrenamtlichen Tätigkeiten noch Zeit für eigenes Training findet, ist kaum vorstellbar. Er braucht dies allerdings „zum Ausgleich und denken“ wie er oft sagt. Sein größter Fan ist wohl seine Tochter Julia: „Für mich ist mein Papa ein absolutes Vorbild. Er ist nicht nur ein großartiger Mensch, nein, er ist auch ein super Motivator, Zuhörer, Entertainer und Trainer – hier ist er sehr streng und konsequent. Mit vier Jahren bin ich meinen ersten Wettkampf gelaufen. Ich habe hier nie Druck oder Zwang erfahren, Papa hat mir mit viel Herzblut und Leidenschaft die Liebe zum Laufsport gezeigt. Letztes Jahr bin ich in Salzburg meinen ersten Halbmarathon gelaufen. Er hat mich als Pacemaker unterstützt, angefeuert und mental gestärkt. Nur durch seinen ‚Beistand‘ habe ich es geschafft, meinen ersten Halbmarathon in einer Zeit von 1:47:31 zu finishen.“ Sie seien einfach ein unschlagbares Team: „Papa, danke für alles, du bist der Beste!“ BI