Vom Arlberg bis zum Bodensee

Otto Schwald nahm seine Besucher auf der Bundesstraße mit quer durchs Ländle.
Bludenz Im Städtle stellte Otto Schwald diese Woche sein neues Buch über die Bundesstraße 1 vor. Der Historiker ist ehemaliger AHS-Lehrer für Deutsch und Geschichte und Mitbegründer des Geschichtsvereins Region Bludenz.


Mit rund 160 bislang zumeist unveröffentlichten Fotos nahm Otto Schwald die interessierten Besucher, die trotz des wenig anspornenden Wetters ins Gasthaus Stern gekommen waren, mit auf eine kleine Reise „Vom Arlberg zum Bodensee“. So lautet auch der Titel des Buches. Im Verlauf der Veranstaltung wurde die einstige große Bedeutung dieser Straße für den Verkehr in Vorarlberg aufgezeigt, aber auch der Wandel in der Einstellung zum Durchzugsverkehr. Dieser schlug sich im Bau von Autobahnen bzw. Schnellstraßen und in der Installierung von Fußgängerzonen in den fünf Städten des Landes deutlich nieder. „Ich bin in den letzten Monaten immer wieder gefragt worden, wie man auf die Idee kommt, über die Bundesstraße 1 ein Buch zu machen“, erzählte Otto Schwald an dem Abend in seinen einleitenden Worten. „Irgendwie muss das tief in mir drin gewesen sein. Ich habe mir dann gerade im Hinblick auf die Präsentation Gedanken gemacht, was der Grund gewesen sein könnte und bin weit in meine Kindheit zurück gekommen“, führte er weiter aus.


Sein Vater sei Automechaniker bei den illwerken vkw gewesen. Betrieblich habe er immer wieder ins Unterland fahren müssen, wegen Ersatzteilen etc. „In den Ferien durfte ich hie und da einfach mitfahren. Zu Zeiten, als wir selber noch kein Auto hatten, bin ich aus dem Montafon sozusagen hinaus gekommen. Zumindest straßenmäßig habe ich eine völlig neue Welt entdeckt“, erinnerte sich der Geschichtsforscher.

Mit der Eisenbahn sei man vielleicht einmal in Bregenz am See gewesen, aber nie mit dem Auto. Auf dieser Strecke von Bludenz bis Bregenz sei ihm der Einser auf den Hinweisschildern aufgefallen. Folglich hat er sich gefragt, was dieser Einser zu bedeuten habe. Die Erklärung habe gelautet, das sei die Bundesstraße 1, welche von Wien bis Bregenz führe und eine praktisch durchgehende Straße sei. „Das war irgendwie eindrucksvoll und hat sich scheinbar in mir abgespeichert und jetzt habe ich diese frühen kindheitlichen Erinnerungen quasi wieder ausgegraben und mich diesem Thema in den letzten Monaten intensiv gewidmet“, sagte Otto Schwald und lachte. Wie in der Vergangenheit schon mehrfach geschehen, hat Otto Schwald auch dieses Buchprojekt wieder mit dem Sutton Verlag realisiert.

Unter den wissensdurstigen Zuhörerinnen und Zuhörern befanden sich der ehemalige Innerbrazer Bürgermeister Werner Walser, Karl-Heinz Dobler, Künstler Walter Zingerle mit Gattin Renate, Christian und Gerhild Gantner, Maria Lorünser, Lisa Schwärzler, Hildegard Burtscher, Monika Eberharter sowie Ernst und Brunhild Koblbauer.
Über den Erfolg der Veranstaltung freuten sich auch Elisabeth und Sebastian Schwald (Gattin und Sohn des Geschichtswissenschafters) sowie Stern-Wirtin Sieglinde Baumann mit Tochter Tamara Wachter. SCO