Widerstand der Rankweiler Bürger wächst

Heimat / 22.12.2023 • 09:00 Uhr
Gebhard Mathis, Magdalena Sturn-Fritz, Elisabeth Bösch und Josef Kittinger sind Gegner eines neuen Eurosparmarkts mit 1200 Quadratmetern. <span class="copyright">VN-TK (6)</span>
Gebhard Mathis, Magdalena Sturn-Fritz, Elisabeth Bösch und Josef Kittinger sind Gegner eines neuen Eurosparmarkts mit 1200 Quadratmetern. VN-TK (6)

Ein Fünftel der Einwohner in der Marktgemeinde hat die Petition “Nein zum Eurosparmarkt in dieser Größe” unterschrieben.

RANKWEIL Eines gleich vorweg: In den letzten zwei Wochen haben etwa 2500 Bürger der Marktgemeinde Rankweil, das ist etwa ein Fünftel der gesamten Bevölkerung am Fuß des Liebfrauenbergs, die Petition gegen das laut der Gesellschaft für Baukultur in Rankweil überdimensionale Bauprojekt der privaten Investoren R&R Immobilien und der Raiffeisenbank Montfort – ganz speziell betrifft es aber den Neubau vom geplanten Eurospar mit einer Fläche von 1200 Quadratmetern in der Bahnhofstraße/Pfarrer-Gau-Weg – unterschrieben.

Online-Petition läuft weiter

Täglich kommen neue Unterstützungserklärungen von jungen und älteren Bürgern dazu. Die Unterschriftenaktion gegen einen großen Eurospar läuft noch mindestens bis zum Ende des Jahres. Unter www.gfbr.at kann online zur Petition eine Zusage erteilt werden.

Mit allen 22 Stimmen der Rankweiler Volkspartei wurde das Großprojekt im Zentrum Rankweils aber von der Gemeindepolitik klar befürwortet. Allerdings wächst nun der Widerstand seitens der Rankweiler Bevölkerung rasant. Vor allem die Anrainer des Großprojekts im Zentrum Rankweils haben sich alle gegen diese Dimension eines neuen Eurospar ausgesprochen.

Gemeinsam will man sich gegen einen großen Eurospar mit einer Fläche von 1200 Quadratmetern in der Bahnhofstraße/Pfarrer-Gau-Weg wehren und weitere Unterstützer der Petition gewinnen.
Gemeinsam will man sich gegen einen großen Eurospar mit einer Fläche von 1200 Quadratmetern in der Bahnhofstraße/Pfarrer-Gau-Weg wehren und weitere Unterstützer der Petition gewinnen.

“Bedenken ernst nehmen”

„Statt die Bedenken der Bevölkerung ernst zu nehmen, wurde die EKZ-Umwidmung ohne Rücksicht auf Verluste vorangetrieben“, kritisiert zudem Christoph Metzler, Fraktionsobmann Grünes Forum Rankweil, das Vorgehen der ÖVP Rankweil rund um Chefin Katharina Wöß-Krall. „Ein Eurospar in dieser Größe ist eine echte Gefahr für den Einzelhandel in Rankweil und der Region und wird zu einem massiven Zuwachs des Verkehrs im Zentrum führen. Das Projekt steht im Widerspruch zum gemeinsam beschlossenen Leitbild der Ortskernentwicklung. Die Stimmen von 2500 Menschen dürfen nicht ignoriert werden“, fügt Metzler besorgniserregend hinzu.

Josef Kittinger von der Gesellschaft für Baukultur in Rankweil rät, die Kritik ernst zu nehmen.
Josef Kittinger von der Gesellschaft für Baukultur in Rankweil rät, die Kritik ernst zu nehmen.

Im Jänner nächsten Jahres soll es zwischen der Marktgemeinde Rankweil und der Abteilung Straßenbau vom Land Vorarlberg zu einem Gespräch über die Zukunft des Verkehrs im Rankweiler Zentrum kommen. „Wir ersuchen die Gemeindeverantwortlichen noch einmal dringend, auf die breite Kritik aus der Rankweiler Bevölkerung zu hören, sie ernst zu nehmen und bei den kommenden Verhandlungen und der weiteren Entwicklung des Bauvorhabens zu berücksichtigen. Wir werden genau beobachten, ob und wie das geschieht“, sagt Josef Kittinger von der Gesellschaft für Baukultur in Rankweil. VN-TK

Widerstand der Rankweiler Bürger wächst

Das Projekt darf in dieser Größenordnung und Dimension nicht erstellt werden. Die Gemeinde muss sich auch an die Regeln halten. Die Gemeinde darf nicht alles über den Haufen werfen. Dass etwas Neues entstehen wird, ist aber jedem Rankweiler klar, aber bitte nicht in diesem Umfang. Ein kleiner Nahversorger kann an diesem Standort durchaus kommen, aber ein großer würde noch mehr Klein- und Mittelbetriebe in Rankweil kaputt machen. Neben dem Schulweg ist die Ausfahrt der Tiefgarage. Viele Kinder besuchen täglich die VS Markt, KG Markt und der Neubau der Kleinkinderbetreuung Markt ist auch bald fertig. Es ist einfach in der Begegnungszone nicht optimal.

Magdalena Sturn-Fritz (Rankweil/Anrainerin/41)

Die Nahversorgung ist im Zentrum schon mehr als wie gewährleistet. Dieser neue Nahversorger ist völlig überflüssig. Viele kleinere Geschäfte werden in dieser Umgebung daher nicht überleben. Es braucht keinen zusätzlichen Nahversorger. Das ganze Projekt mit neuen Mietwohnungen aufzuschmücken, ist auch nicht förderlich.

Gebhard Mathis (Rankweil/73)

Es gibt mehrere Punkte, ein wichtiges Thema ist der Verkehr. Davon haben wir in der Ringstraße und in der Bahnhofstraße schon mehr als genug. Durch den geplanten Supermarkt würde sich das Verkehrsaufkommen enorm erhöhen. Ein solches Projekt ist aus meiner Sicht weder klima- noch zukunftstauglich. Eine Belebung und Entwicklung des Ortszentrums durch mehr Pkw, Verkehr, Lärm, Stau, schlechte Luft und CO2-Belastung würde sich negativ auswirken.

Elisabeth Bösch (Rankweil/73)