Aus Liebe zu den Tieren

Maximilian Dalpez und Marcel Regensburger betreiben eine Landwirtschaft als Hobby.
Schnifis, thüringerberg Der in Thüringerberg wohnende Maximilian Dalpez und sein Freund Marcel Regensburger wollten immer schon selbstständig eine Landwirtschaft betreiben. Jetzt kümmern sie sich um rund 50 Ziegen. Leben können sie von der Landwirtschaft allerdings nicht. Damals als Hobby begonnen, sind sie stetig gewachsen und machen es aus Überzeugung zu ihren Tieren und zur Vorarlberger Kulturlandschaft. „Ziegen sind sehr kluge und genügsame Tiere. Sie helfen uns bei der Offenhaltung unserer Flächen. So können wir auch die Verbuschung der Kulturlandschaft zurückhalten“, erläutert Maximilian Dalpez.
Maximilian und Marcel hatten schon von klein auf immer einen Bezug zur Landwirtschaft gehabt. Bei Marcel waren es die Großeltern und ein Onkel und bei Maximilian ein Nachbar mit Landwirtschaft. „Wir wussten beide, dass es schwierig ist, eine Landwirtschaft alleine aufzubauen, auch wenn es anfangs nur ein Hobby ist. Den Gewinn muss man halbieren, aber natürlich auch die Kosten und den Arbeitsaufwand. Und was das Wichtigste ist: Wenn jemand von uns mal keine Zeit hat oder mit seiner Familie im Urlaub ist, ist immer noch der andere da, der jeden Handgriff im Betrieb kennt“, sagt Marcel Regensburger.
Daher züchten sie in Schnifis – hier konnten sie 2019 einen Stall pachten – die Tiroler Gebirgsziege, Blobe Ziege oder auch Blobe Goas (tirolerisch für „Blaue Ziege”) genannt. Die Blobe Ziege ist nur noch in geringen Bestandszahlen vorhanden. Daher war es für sie sehr wichtig, diese gefährdete Rasse zu erhalten.
Im Sommer 2023 konnten sie das Stallgebäude erweitern und renovieren, um ihren Tieren mehr Platz und Licht zu bieten, denn das Altgebäude stammt aus den 30er-Jahren.

Ab Ende April kommen die Tiere auf die Weide. Durch die Beweidung mit Ziegen, die auch Sträucher und Dornenbüsche fressen, wird die Kulturlandschaft offengehalten. Den Sommer verbringen die Ziegen auf der Alpe Tschöppa im Montafon, auf der sie im unwegsamen Gelände weiden und dadurch die Bewaldung der Alpe zurückhalten. Im Herbst nach der Alpsaison weiden sie wieder auf gut zwölf Hektar Fläche, die die beiden Züchter im Sommer zur Heugewinnung nutzen.
Beide sind voll erwerbstätig in einer Firma und betreiben die Landwirtschaft nur nebenbei. Allgemein sei es heutzutage schwierig, aufgrund der zu hohen Kosten für Futtergewinnung und Maschinen in der Landwirtschaft große Gewinne zu erzielen. Die laufenden Kosten können die beiden Junglandwirte jedoch größtenteils abdecken.
Im Schnitt betreuen sie zwischen 35 und 40 weibliche Tiere, vier Zuchtböcke und etwa sechs Jungböcke zur Aufzucht. 2024 im Frühjahr, wenn die Kitzsaison abgeschlossen ist, rechnen sie mit ca. 40 bis 50 Kitzen. Das Fleisch der Ziege, beziehungsweise der Kitze, ist sehr schmackhaft und hat wenig Fett, daher vermarkten sie auch jedes Jahr ca. zehn bis zwölf Kitze und zwei bis drei Altziegen direkt ab Hof.
Maximilian und Marcel sind ihren Familien dankbar: „Ohne den Rückhalt aus unseren beiden Familien wären wir heute nicht so weit, wie wir sind, und hätten die Stallerweiterung auch nicht in Eigenleistung bewerkstelligen können.” HAB
marcel regensburger
Geboren: 26. März 2001
Wohnort: Schnifis
Beruf: Landmaschinenmechaniker
Maximilian dalpez
Geboren: 4. März 1996
Wohnort: Thüringerberg
Ausbildung: Zimmermann
Beruf: Kleingeräte und Motoristikhandel bei Baywa Technik
Hobbys: Wandern und Radfahren
Kontakt: Maximilian Dalpez 0660 549 7657 / maximilian.dalpez@gmx.at