Von Bürgern geprägt: Rankweils Supermarkt-Großprojekt geht zurück zum Zeichenbrett

Die starke Reaktion der Bürger hat zu einer signifikanten Neugestaltung geführt. Raiffeisenbank Montfort setzt Neubau nun alleine um.
Rankweil Das ambitionierte Supermarkt-Großprojekt an der Bahnhofstraße 6 in Rankweil steht vor einer signifikanten Neugestaltung. Die R&R Immobilien GmbH, verantwortlich für das ursprüngliche Bauvorhaben, welches einen Lebensmittelmarkt, Büro- und Dienstleistungsflächen, Wohnungen sowie eine zweigeschossige Tiefgarage beinhaltete, sieht sich aufgrund der starken Reaktionen aus der Bevölkerung zu einer Überarbeitung veranlasst. Das Ziel, einen Mehrwert für den Ortskern von Rankweil zu schaffen, bleibt bestehen, jedoch mit angepasster Herangehensweise (die VN berichteten).


Roman Rauch, Gesellschafter und Geschäftsführer der R&R Immobilien GmbH, betonte die Notwendigkeit eines Neustarts unter Berücksichtigung der öffentlichen Meinung: „Rankweil braucht im Zentrum einen Impuls, damit Leben im Zentrum ist, davon sind wir zutiefst überzeugt. Die Kritik aus der Bevölkerung hat uns dazu bewogen, das bisher geplante Projekt noch einmal zu überdenken. Gegen den Widerstand hat es keinen Sinn daran festzuhalten, deshalb erfolgt nun der Neustart. Sicher ist, dass wir an diesem zentralen Ort ein attraktives Angebot entwickeln wollen. Mit dem Projekt der Raiffeisenbank Montfort hat das von R&R Immobilien geplante Projekt nur die Infrastruktur in Form einer Tiefgarage gemeinsam. Deshalb können die beiden Gebäude unabhängig voneinander entwickelt und realisiert werden.” Er bekräftigt das Bestreben, an diesem zentralen Ort ein attraktives Angebot zu entwickeln.

Die Raiffeisenbank Montfort, die ursprünglich eine gemeinsame Tiefgarage mit dem R&R-Projekt plante, nimmt die Entscheidung der Projektpartner zur Kenntnis und fährt mit der Planung ihres eigenen Neubaus fort. Egon Hajek, Geschäftsführer der Hajek Riedmann Projekt GmbH, äußerte sich ebenfalls zur Neuausrichtung: „Als Projektentwickler sind wir uns der Verantwortung an diesem Ort bewusst, der Verantwortung einer Frequentierung des öffentlichen Raums mitten in Rankweil. Wir wollen auf jeden Fall unseren Beitrag dazu leisten. Wir werden beraten, was auf dem Grundstück entstehen soll und uns im ersten Quartal neu und gut abstimmen und dann neu aufstellen mit unseren Plänen.”

Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall, die die Rolle der Gemeinde in diesem privaten Bauvorhaben hervorhebt, zeigt sich optimistisch: „Wir nehmen die Entscheidung der Investoren zur Kenntnis – schließlich handelt es sich um ein privates Bauvorhaben. Wo wir als Gemeinde Mitspracherecht haben, werden wir dieses auch weiterhin wahrnehmen. Ich bin zuversichtlich, dass die Investoren die Pläne im Sinne der Ortsentwicklung verbessern werden.”

Vor dieser Entscheidung seitens der Projektentwickler und Investoren formierte sich eine Bürgerinitiative, die eine Petition ins Leben rief und fast 3000 Unterschriften sammelte. Diese Petition, ein klares Zeichen des Bürgerengagements, wird morgen, Donnerstag, im Zuge der Gemeindevertretersitzung an die Bürgermeisterin übergeben werden. Sie unterstreicht das starke Interesse und die aktive Teilnahme der Bevölkerung an der Gestaltung und Entwicklung ihres Wohnorts.

Der Neustart des Projekts in Rankweil verdeutlicht, wie wichtig die Stimme der Bevölkerung in städtebaulichen Entwicklungen ist. Es zeigt auch, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit vonseiten der Investoren und Entwickler essenziell sind, um Projekte erfolgreich und im Einklang mit den Bedürfnissen der Anwohner zu realisieren.