Die Geschichte der Mühle in Lauterach

Die Wurzeln der Mühle reichen zurück bis ins Jahr 1535, als die erste Mühle am Entenbach erbaut wurde.
Lauterach Ein Situationsplan aus den ersten Jahren nach 1800 zeigt den Ursprung des Dorfbachs, der Lautererach, sowie die zahlreichen Wasserquellen, die die Mühlen antreiben sollten. Schon 300 Meter nach den letzten Häusern gab es genug Wasser und Strömung, um nicht nur die erste Mühle, sondern auch eine Säge anzutreiben.
Im Gutshof des Gallusstifts befand sich die Mühle des Josef Kühne. In diese Zeit fallen auch verschiedene andere Betriebe wie etwa die Bleiche der J. König sen., die Papierfabrik des Anselm Brielmayer und darunter seine Hammerschmiede.

Eine Mühle wird bereits 1380 erwähnt. Einer anderen Quelle zufolge wurde die erste Mühle 1535 gebaut. 1653 gelangte sie in den Besitz des berühmten Obersten, Casper Schuch. Im Jahr 1624 hieß es, die Mühle des Amtmanns Hoffmann, die Zwangsmühle, des Gerichtshofs Hofsteig, sei zu kaufen.
Am 30. April 1699 ging sie um 4600 Gulden an die Stadt über. Die Hofsteiger durften ausschließlich in ihrer Mühle mahlen lassen: „Welcher in der müle zu Luterach nid malt, der ist so oft anderswo hinfärt, der obrigkeit 5 pfund pfennig zu straf verfallen“, hieß es.
Halbgewachsener Bursch und zwei Ross
In der Mühlenordnung des hofsteigischen Landbrauchs war unter anderem geregelt: Der Müller soll einen Meisterknecht und einen halbgewachsenen Buben als Fuhrmann haben. Der Müller solle „zwei Ross“, aber keine Hausköchin haben. Und „er soll kein anderes Vieh, als einen Hahn und zwei Hennen und eine Katze haben“. Ebenso war geregelt, wie viel Korn er als Belohnung behalten durfte.
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Unstimmigkeiten bei der Verrechnung brachten das Handwerk aber in Verruf. Verhandlungen im 16. Jahrhundert führten zu einer annehmbaren Lösung: Die übernommene Getreidemenge musste aufgeschrieben und entsprechend Mehl abgegeben werden. Die Entlohnung erfolgte in Geld.
Kakao gemahlen
Betrieben wurden die Mühlen mit unterschlächtigen Mühlrädern, die einen miserablen Wirkungsgrad hatten. Die einstigen Mühlen an der Lerchenauer Straße sind den Lauterachern nach dem Namen ihrer Besitzer bekannt. In der „Marschall- Mühle“ (Hausnummer 60) wurde während des Ersten Weltkriegs Kakao gemahlen. Dort war der Bach fünf bis sieben Meter breit.

Die darunter gelegene Sägemühle des Josef Gorbach hatte ein einfaches Gatter. Wenn ein Block hinaufgezogen werden musste, musste das Wasser gestaut werden, um genügend Energie zu haben. Das gab jedes Mal Ärger, denn dann hatte der Marschall zu wenig Strömung und seine Mühle blieb stehen.
Modernste Mühle des Landes
Das Sägen wurde bis Ende der 20er-Jahre fortgesetzt. Josef Hutter, Besitzer der Mühle mit der Hausnummer 80, betrieb Handelsvermahlung bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Als er eingezogen wurde, wurde der Betrieb eingestellt. Von all den Mühlen blieb nur die zweitunterste, die Rombergmühle, erhalten. In den Jahren 1910-1912 wurde sie zur modernsten Mühle Vorarlbergs ausgebaut.
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Vier bis fünf Müller malten täglich drei bis vier Tonnen Getreide. Das Wasserrad hatte einen Durchmesser von fünf Metern, es lieferte bis 1945 zusätzliche Energie und leistete rund 35 PS. Zum Ausgleich der fehlenden Kraft bei niedrigem Wasserstand wurden ein halb stationäres Lokomobil und eine Turbine eingebaut, damit die Wasserkraft besser genutzt werden konnte. Das Projekt wurde wegen des andauernden zurückgehenden Wasserstands fallen gelassen. MEC