Letzter Aufguss beim Nofler Bädle

Familie Biedermann, die das Feldkircher Kurhaus seit über einem Jahrhundert führt, steht vor einer maßgebenden Entscheidung.
Feldkirch-Nofels Der Feldkircher Stadtteil Nofels beherbergt das Kurhaus “Bad Nofels” – auch bekannt als das “Nofler Bädle” – welches aktuell an einem entscheidenden Wendepunkt seiner Geschichte steht.
Das traditionsreiche Kurhaus, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1514 zurückreichen, ist seit Jahrhunderten ein prägender Bestandteil der Geschichte und Kultur des Bezirks. Es diente nicht nur als Heilbad, sondern auch als sozialer und kultureller Treffpunkt der Region. Von Hochzeiten bis hin zu öffentlichen Festen, das Kurhaus war ein Ort der Zusammenkunft.

Die Familie Biedermann, die das Kurhaus seit über einem Jahrhundert führt, steht nun vor einer maßgebenden Entscheidung. Bernadette Biedermann, zusammen mit ihren Schwestern Johanna Schatzmann und Verena Marte, repräsentiert nun die vierte Generation, die das Haus leitet.

Da sich der Anspruch im Bereich Kuraufenthalt erheblich geändert hat, war abzusehen, dass dieser Bereich nicht aufrechtzuerhalten war. Somit erfolgte der Wandel vom Kurhaus zum Angebot der ambulanten Therapien. Diese Dienstleistungen sind ein wichtiger Beitrag zur lokalen Gesundheitsversorgung. “Wir sind eine der wenigen Institutionen in diesem Bereich, mit der die Krankenkasse noch zusammenarbeitet”, betont Geschäftsführerin Bernadette Biedermann.

Angesichts des anstehenden Ruhestands der aktuellen Betreiberinnen und der ungewissen Zukunft hat die Familie Biedermann entschieden, den Betrieb einzustellen. Die Schließung des Kurhauses stellt eine bedeutende Veränderung für die Familie, die Gemeinde und die langjährigen Gäste und Patienten dar.

Das Kurhaus Bad Nofels war mehr als ein Heilbad: Es war ein lebendiges Zeugnis der Gemeinschaft und des sozialen Miteinanders. Mit der ersten Sauna im Vorarlberger Oberland, dem ältesten Heilbar im gesamten Ländle und einem regelmäßigen Kneipp-Kurbetrieb hat das Kurhaus Generationen von Gästen empfangen.

Es ist im Sinne der Familie Biedermann, dass das Anwesen des “Nofler Bädles” weiter für die Allgemeinheit genutzt werden kann. Aus diesem Wunsch erfolgte auch eine Anfrage an die Stadt Feldkirch. Eine Übernahme könnte das Erbe des Kurhauses bewahren und neue Möglichkeiten für dessen Nutzung eröffnen. “Das Kurhaus wäre damit der einzige Besitz der Stadt Feldkirch im Ortsteil Nofels”, erläutert die Geschäftsführerin.

Die mögliche Übernahme durch die Stadt Feldkirch könnte dem Anwesen eine neue Bestimmung geben und es zu einem lebendigen Teil der lokalen Infrastruktur machen, sei es als Zentrum für Kinderbetreuung, als neuer sozialer Treffpunkt oder als Fortführung seiner gesundheitlichen Mission. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu zeigen, wie sich die Geschichte des Kurhauses weiterentwickelt und welche Rolle es in der Fraktion Nofels spielen wird.







