VN-Interview: Sabine Grohs, Kultur im Walgau – Die Wurzeln der Fantasie

Sabine Grohs von Kultur Im Walgau zeichnet für den Literaturwettbewerb „Baumgeschichten“ verantwortlich.
LUDESCH Mit dem aktuellen Schulsemester startet die „Kultur im Walgau“ einen Literaturwettbewerb zum Thema „Baumgeschichten“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Bludenz, dem Walgau und aus Feldkirch. Das Ziel dieses Wettbewerbs ist es, den Baum als Überlebens-Motor in den Mittelpunkt zu rücken, aber auch neue Schreibtalente zu finden.
Wer hatte die Idee für den Literaturwettbewerb?
GROHS Die Idee kam spielerisch und im Team: Marina Fischer vom Fachbereich „Umwelt, Landwirtschaft und Klima Im Walgau“ der Regio Im Walgau erzählte, dass sie eine Aktion machen möchte, die den Baum in den Mittelpunkt rückt. Etwas anders als eine Pressekampagne oder einen Aktionstag, etwas Längerfristiges. Sie möchte, dass sich die Gesellschaft mit der Wichtigkeit von Bäumen wirklich langfristig auseinandersetzt. So kamen wir auf die Idee für den Literaturwettbewerb, den wir nun gemeinsam realisieren.
Das heißt, die Fachbereiche der Regio Im Walgau arbeiten interdisziplinär?
GROHS Das ist die schöne Idee dahinter. Die Regio hat Umwelt, Soziales und Kultur bei der Regio als Fachbereiche etabliert. Für mich ist das die richtige Reaktion auf die wichtigsten Themen der heutigen Zeit. Und natürlich greifen die Bereiche zum Teil ineinander über und deshalb gut gemeinsame Aktionen starten. „Kultur Im Walgau“ soll ja auch walgauweite Kulturformate zu schaffen. Der Literaturwettbewerb ist jetzt eines davon.
Wie konntet Ihr das Thema und die Bedingungen dazu eingrenzen?
GROHS Jeder hat doch eine oder seine eigene Geschichte mit einem Baum. Wir leben ja quasi auf dem Land. Es ist jede Textart erlaubt, wir wollten den Autorinnen und Autoren wirklich komplett freie Hand lassen. Ob sie ein Gedicht schreiben oder eine Erlebnisgeschichte mit einem Baum oder eine Erörterung über die Wichtigkeit der Bäume für uns Menschen: Wir wollen ein buntes Sammelsurium an eingereichten Texten, weil die dann auch in einem Buch erscheinen werden. Das Buch „Baumgeschichten“ mit den Gewinnertexten wird dann am 22.6. beim Klimamarkt in Ludesch bei der Preisverteilung präsentiert.
Wer entscheidet über die Gewinner?
GROHS Auf die Jury sind wir besonders stolz. Wir konnten Profis aus vielen Bereichen gewinnen: Katrin Löning, die Leiterin des Österreichischen Ökologie-Instituts in Bregenz; Ingrid Kornexl, Grafikerin in Feldkirch; die Autorin Erika Kronabitter; die Journalistin Monika Bischof und nicht zuletzt den Autor Jürgen-Thomas Ernst, der ja selbst Waldpädagoge ist und den Wald und den Baum selbst oft ins Zentrum seiner Werke stellt.
Was macht für Sie diesen Wettbewerb so wertvoll?
GROHS Dass es so viel Schönes daran gibt! Erst einmal das Teamwork bei der Regio. Dann die Möglichkeit, dass jeder mitmachen kann: Wir haben verschiedene Kategorien, innerhalb derer bewertet wird. Und der Preis – nicht nur, dass es Geld gibt, sondern auch, dass die Gewinnergeschichten in einem Buch abgedruckt werden – dass also jeder Gewinner eine Publikation bekommt. Dass das Thema auch wirklich wichtig ist – einfach die ganze Aktion freut mich.
Warum ist und wird das Thema Baum überhaupt jetzt so wichtig?
Grohs: Vielleicht, weil „der Baum“ zu selbstverständlich geworden ist. Wir hören überall abstrakt von CO2 und CO2-Steuer und ökologischem Fußabdruck und vergessen darüber total, wer eigentlich das CO2 auf unserer Welt „regelt“: die Bäume. Mich erinnert das an die Bienen-Diskussion, die vor ein paar Jahren aufkam und auch hilft, Aufmerksamkeit auf Bienen und deren Wichtigkeit für unser gesamtes Überleben zu lenken. Scheinbar brauchen wir Menschen das, sichtlich haben wir vor lauter Technik, KI und IT verlernt, die Wichtigkeit und Schönheit unserer Natur zu schätzen. BI
zur person
SABINE GROHS
GEBOREN 14. September 1968
FAMILIE Partnerschaft, drei Töchter
BERUF Marketingexpertin, Autorin, Dozentin, Leiterin der Stelle „Kultur Im Walgau“ für die Regio Im Walgau
HOBBYS Cello- und Klavierspielen, Tauchen, Skifahren
Sabine Grohs leitet den Fachbereich „Kultur Im Walgau“ und Marina Fischer den Fachbereich „Umwelt, Landwirtschaft und Klima Im Walgau“ der Regio Im Walgau.
Mehr Informationen zum Literaturwettbewerb „Baumgeschichten“ finden Sie auf https://www.kulturimwalgau.at/baumgeschichten und auf
https://walgau-wunder.at/baumgeschichten.
Einsendeschluss bei „baumgeschichten@imwalgau.at“ ist der 6. Mai 2024.