Bregenzerwälder Wintertourismus im Aufschwung

In der ersten Hälfte der Wintersaison 2023/24 wurden mehr als 400.000 Nächtigungen verbucht.
Egg Trotz des Schneemangels in tieferen Lagen und den damit verbundenen Totalausfällen für die dortigen Liftgesellschaften hat der Wintertourismus in den 22 Bregenzerwälder Gemeinden in der ersten Hälfte der Wintersaison 2023/24 wieder das Niveau der Übernachtungen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie erreicht.

Mit knapp 244.000 Übernachtungen konnte der Jänner 2024 die Vergleichszahlen von 2019 (233.000) und 2020 (245.000) erreichen, nachdem es im Vorjahr mit 226.000 Nächtigungen noch etwas weniger waren. Im Jänner gelang es dem Bregenzerwald, so Geschäftsführerin Cornelia Kriegner, die Nächtigungszahlen trotz weniger idealer Rahmenbedingungen auf einem hohen Niveau zu stabilisieren.
Steigende Übernachtungszahlen
Die positive Entwicklung im Jänner hat auch die Halbzeitbilanz (November bis Jänner) des Winters aufpoliert: Eine Zunahme von knapp 22.000 Übernachtungen gegenüber 2022/23 bedeutet eine Steigerung von 5,42 Prozent.

Hoch gelegene Tourismuszentren trugen erwartungsgemäß wesentlich zu diesem Erfolg bei. Allein im Jänner gingen mehr als 8600 zusätzliche Nächtigungen auf das Konto von Damüls. Auch Schröcken mit knapp 4000 Nächtigungen plus und Mellau (plus 3000) sowie Au (plus 2600) konnten ihr Ergebnis verbessern. Die Stagnation der Nächtigungszahlen in Warth könnte mit Herausforderungen rund um das Pure Resort zusammenhängen.
Wachsende Bettenzahl trotz Baustopp
Obwohl es vor knapp drei Jahren in vielen Gemeinden zu einem Baustopp bei Ferienwohnungen kam, hat sich die Zahl der Gästebetten seither noch merklich erhöht. Dies ist teilweise den Investitionen in Hotels und kleineren Projekten geschuldet, aber auch Projekten, die 2021 bereits im Bau waren oder genehmigt wurden. Lag die Bettenzahl im Bregenzerwald vor zehn Jahren noch knapp unter 15.000, so waren es fünf Jahre später – Stichtag Ende 2019 – bereits mehr als 16.000. Für 2024 werden nun 17.800 Betten ausgewiesen – und bald werden es mehr als 18.000 sein, sobald das Projekt The Heimat in Schröcken-Nesslegg fertiggestellt ist.

Großprojekte und Herausforderungen
Das kontrovers diskutierte Großprojekt “The Heimat”, das ursprünglich Ende 2021 fertiggestellt werden sollte, ist bisher nur teilweise in Betrieb. Ein Drittel der mehr als 40 Appartements ist laut Homepage noch verfügbar, die übrigen sind in Betrieb. Der Ausbau des Hotelbereichs, einschließlich mehr als 133 Zimmern und einem Restaurant mit 150 Sitzplätzen auch für Tagesgäste, verzeichnet jedoch Verzögerungen. Bürgermeister Stefan Schwarzmann kritisiert vor allem die Baustelle beim Stammhaus, das ehemalige Hotel Widderstein, das erweitert wird: „Die aktuelle Präsentation der Baustelle ist sicher keine Werbung für Schröcken.“ Zur weiteren Entwicklung äußert er Bedenken: „Wir haben leider wenig verbindliche Informationen.“

Zukunftsprojekte in der Pipeline
Vor mehr als zwei Jahren fand in Warth die Bauverhandlung für ein multifunktionales Projekt statt, das anstelle des Hauses Bergrösli ein Mehrzweckgebäude mit Restaurant, Sportgeschäft, Wellnessbereich, Massage- und Beauty-Studio, Appartements und vier Privatwohnungen beinhalten soll. Nach einer Phase der Stille wird das Projekt nun auf einem großflächigen Plakat beworben. STP