Montafoner Bürgermeister setzen auf Bahnverlängerung für mehr Lebensqualität

Heimat / 19.04.2024 • 15:00 Uhr
Montafonerbahn: Bahnhof Schruns, Absichtserklärung zur Bahnverlängerung im Montafon
Die Bahnverlängerung soll über den Bahnhof Schruns erfolgen. SCO

Gaschurn, Schruns, St. Gallenkirch und Stand Montafon mit gemeinsamer Absichtserklärung.

Schruns Die Montafoner Bürgermeister bekennen sich in ihrem strategischen Arbeitsprogramm gemeinsam zu klaren Zielen. Die Lebensqualität der Menschen im Tal soll nachhaltig verbessert werden, gleichzeitig soll der Lebens- und Wirtschaftsstandort Montafon an Attraktivität gewinnen. Mit der Verlängerung der Montafonerbahn bis Partenen soll beispielsweise die Erschließung der Region gestärkt und verbessert werden.

Die Verkehrssituation im Montafon spielt für Bewohnenden, Arbeitnehmenden und für Betriebe aller Branchen in der ganzen Talschaft eine gleichermaßen zentrale Rolle. Mobilität und Erreichbarkeit sind der Schlüssel für die Lebensqualität der Menschen genauso wie für Standortentscheidungen von Unternehmen und für den Tourismus. Deshalb haben sich die Gemeinden Gaschurn, Schruns und St. Gallenkirch zusammen mit dem Stand Montafon in enger Abstimmung bei mehreren Workshop-Runden mit rund 30 Vertretern der Gemeinden Gaschurns, Schruns und St. Gallenkirch für eine gemeinsame Vorgehensweise bei der geplanten Bahnverlängerung ausgesprochen.

Montafonerbahn: Bahnhof Schruns (im Bild DSC_0901 8.JPG mit Tschaggunser Mittagspitze)
Das bestehende Schienennetz soll eine direkte Anbindung gewährleisten. SCO

Attraktive Anbindung

„Wir sind uns einig, dass die Bahnverlängerung über den Bahnhof Schruns erfolgen muss, um eine direkte und effiziente Anbindung an das bestehende Schienennetz zu gewährleisten und die bestehende Raumstruktur zu stärken“, heißt es in einer gemeinsamen Absichtserklärung. „Unsere prioritäre Variante ist der Bau des Tunnels und die Tieflage der Haltestelle/Bahnhof Schruns. Diese Planung bietet nicht nur eine attraktive Anbindung, sondern verhindert auch effektiv eine Trennwirkung im Siedlungsraum Schruns“, so Standesrepräsentant Bürgermeister Jürgen Kuster und seine Kollegen Bürgermeister Josef Lechthaler (St. Gallenkirch) und Bürgermeister Daniel Sandrell (Gaschurn).

Als Alternative soll zudem der Routenabschnitt zwischen Haltstellt/Bahnhof Schruns und Aktivpark freigehalten werden, um Flexibilität für zukünftige Entwicklungen zu gewährleisten. Die Feinerschließung der Siedlungen bis nach Partenen und Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr Silvretta/Bielerhöhe durch den öffentlichen Verkehr steht ebenfalls im Fokus und hängt von der konkreten Variante der Bahnverlängerung sowie der Systemwahl ab.

Haltestelle Tschagguns, Bahnhaltestelle, Bahnhof
Die Montafonerbahn in Tschagguns. VN/JUN

Lebensqualität verbessern

Mit Blick auf eine zukünftige Umsetzung soll vor allem die künftige Trasse gesichert werden, um eine raumplanerische Sicherung gewährleisten zu können. Die Trassen werden dann in die Räumlichen Entwicklungspläne (REPs) der Gemeinden und in das regionale Räumliche Entwicklungskonzept (regREK) Montafon einfließen. „Diese Integration verleiht dem Projekt zusätzlichen Rückhalt und eine breitere Basis in der regionalen Entwicklungsplanung“, sind sich die drei Bürgermeister einig. „Wir sind davon überzeugt, dass die Verlängerung der Montafonerbahn die Lebensqualität der Menschen in der Region nachhaltig verbessern wird und einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung der Standort- und Tourismusqualität unserer Region leistet. Mit unserem Engagement für eine umweltfreundliche Verkehrserschließung bekennen wir uns zu unserer Verantwortung für den ökologischen Fortschritt“, so Standesrepräsentant Bürgermeister Jürgen Kuster, Bürgermeister Josef Lechthaler und Bürgermeister Daniel Sandrell weiter. „Natürlich müssen wir neben dem langfristigen Ziel der Bahnverlängerung auch die aktuellen Herausforderungen im Straßenverkehr meistern, und eine Umfahrung der Siedlungsgebiete Prüfen.“ Des Weiteren soll eine Verbesserung von Bus- und Bahnangebot bis zu neuen Mobilitätsangeboten wie Bedarfsverkehr on demand (beispielweise das Montafoner Anruf-Sammeltaxi „go&ko“) ausgebaut werden.