So lang sind Schwangere nun unterwegs – Verlegung der Geburtenstation Bludenz sorgt weiter für Diskussion

Vorarlberg / 11.09.2025 • 16:30 Uhr
So lang sind Schwangere nun unterwegs – Verlegung der Geburtenstation Bludenz sorgt weiter für Diskussion
Seit Mittwoch ist fix: Die Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Bludenz wird geschlossen. Stadt bludenz

Die Verlegung der Geburtshilfe von Bludenz nach Feldkirch sorgt weiter für heftige Diskussionen. Montafoner Bürgermeister warnen vor einer „massiven Ausdünnung“ der medizinischen Versorgung. Ärztekammer unterstützt Verlegung. ÖVP-intern sind Meinungen nicht ganz klar.

Darum geht’s:

  • Verlegung der Geburtshilfe von Bludenz nach Feldkirch sorgt weiter für Diskussionen.
  • Ärztekammer betont Mutter-Kind-Sicherheit.
  • Uneinigkeit bei ÖVP über Schließung.

Schwarzach Die Entscheidung zur Verlegung der Geburtshilfe von Bludenz nach Feldkirch schlägt noch immer Wellen. Der Montafoner Standesrepräsentant, Daniel Sandrell spricht von einer massiven Ausdünnung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum sowie einem „nächsten Kahlschlag im Gesundheitsbereich im Oberland“, schließt er das Aus für die Nachsorgestation Maria Rast in Schruns mit ein.

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Externes Gutachten

Für die Ärztekammer stellt sich die Frage, ob die Krankenhausbetriebsgesellschaft imstande sein wird, weit größere Zusammenlegungen und Verschiebungen von Abteilungen im Zuge der Spitalsreform zu stemmen. In einem externen Gutachten zur Geburtshilfe Bludenz wurde nämlich kritisch angemerkt, dass die vor knapp drei Jahren erfolgte Zusammenlegung der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilungen von Bludenz und Feldkirch bis heute nicht gelungen sei (die VN berichteten). Es stehe nach wie vor das Trennende im Vordergrund, heißt es da unter anderem.

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Unterstützung und Zweifel

Die Ärztekammer bewertet die Verlegung der Geburtshilfe nach Feldkirch positiv. „Trotz verständlicher Kritik aus der Bevölkerung und der Lokalpolitik muss die Sicherheit von Müttern und Kindern an erster Stelle stehen“, betont Kammerpräsident Burkhard Walla in einer Aussendung. Er verweist darauf, dass noch weitere Abteilungen, darunter so große wie Orthopädie und Traumatologie, zusammengelegt werden sollen und hegt am Gelingen Zweifel, „wenn das Spitalsmanagement nicht in der Lage ist, zwei Abteilungen in Bludenz und Feldkirch als Einheit zusammenzuführen“. Die Ärztekammer unterstütze gerne bei der Absicherung der medizinischen Versorgung, sofern die Rahmenbedingungen passen, und dazu gehöre auch ein funktionierendes Spitalsmanagement, lässt Walla ausrichten.

Burkhard Walla
„Trotz verständlicher Kritik aus der Bevölkerung und der Lokalpolitik muss die Sicherheit von Müttern und Kindern an erster Stelle stehen“, sagt Burkhard Walla. Ärztekammer

Nicht einig sind sich offenbar die ÖVP-Vertreter, was die Schließung betrifft. Während Bürgermeister Simon Tschann, wie berichtet, kräftig dagegen wettert, bezeichnet Gesundheitssprecherin Julia Berchtold die Entscheidung „aus medizinischer Sicht als unumgänglich“, wenn auch schmerzhaften Einschnitt für die Region. „Die größtmögliche Sicherheit für Mütter und Neugeborene muss unser Maßstab sein. Da dürfen wir aus politischen Gründen keine Abstriche machen!“

Homestory Simon Tschann, ÖVP Bludenz
Bürgermeister Simon Tschann kritisiert die Schließung der Geburtenstation. VN

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