Migrationsprojekt mit BORG-Götzis und Kathi-Lampert-Schule

Heimat / 15.07.2024 • 16:00 Uhr
Migrationsprojekt mit BORG-Götzis und Kathi-Lampert-Schule
Zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer informierten sich aus erster Hand über aktuelle Fragen zur Flüchtlingssitution in Vorarlberg.

In Götzis diskutierten 200 Schülerinnen und Schüler über 150 Jahre Zuwanderungsgeschichte in Vorarlberg.

Götzis Rund 200 Schülerinnen und Schüler des BORG-Götzis und der Kathi-Lampert-Schule folgten mit ihren Lehrern der Einladung der „Götzner Gespräche“ zur Filmvorführung und Diskussion über 150 Jahre Zuwanderung nach Vorarlberg und Götzis in den Vereinshaussaal.Im Mittelpunkt des Projekt-Vormittags stand jener Film des Götzner Filmemachers Felix Kalaivanan, der im April bereits begeistert hatte. Der Interviewzusammenschnitt mit 21 Lebenserinnerungen von Götznerinnen und Götznern, die in den letzten 80 Jahren in unsere Gemeinde zugewandert sind, beeindruckte auch die jungen Menschen.

Migrationsprojekt mit BORG-Götzis und Kathi-Lampert-Schule
Margot Pires von der Regionalen Koordinationsstelle für Integration Vorderland und Bernd Klisch von der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg beantworteten die Fragen der Schüler.

Als Hinführung zum Film erinnerte Wolfgang Berchtold daran, dass das bitterarme Vorarlberg 500 Jahre lang ein Auswanderungsland war und dass es sich um 1880, aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung, zu einem Land mit enormem Arbeitskräftebedarf und damit zu einem Zuwanderungsland wandelte.

Bereits die erste größere Zuwanderungsgruppe, junge italienische Frauen und Männer, die man für den Eisenbahnbau und die Textilindustrie nach Vorarlberg holte, stießen damals auf große Vorbehalte der heimischen Bevölkerung. Diese anfängliche Ablehnung erfuhren dann später auch Frauen und Männer aus Kärnten, der Steiermark, Exjugoslawien und der Türkei. Heute sind sie durchwegs geschätzte Mitbürger.

Migrationsprojekt
Wolfgang Berchtold blickte zurück auf jene Zeit, als aus dem ärmlichen Auswanderungsland Vorarlberg ein attraktives Zuwanderungsland wurde.

Nach dem Film Bestand die Möglichkeit, Fragen an die Migrationsexpertin Margot Pires und den Flüchtlingsbeauftragten der Caritas Bernd Klisch zu richten. So wurde z.B. erläutert, dass Flüchtlinge im Asylverfahren eine Unterkunft und Krankenversicherung erhalten und dass sie ansonsten auf sich selbst gestellt sind. Für ihre Selbstversorgung erhalten sie monatlich 260 Euro für Essen, 40 Euro Taschengeld und 12,50 Euro für Bekleidung. Sie müssen also mit 312 Euro im Monat ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Migrationsprojekt mit BORG-Götzis und Kathi-Lampert-Schule
: Mit dem BORG Götzis und der Kathi-Lampert-Schule war es ein spannender, kurzweiliger Vormittag zum Thema Migration.

Bei den vielen Fragen und den Anmerkungen der Schülerinnen und Schülern spürte man, dass sie einerseits das Thema beschäftigt und dass sie andererseits das Herz am richtigen Fleck haben. Um auf die vielseitigen Aufgaben in den Sozialberufen und der Elementarpädagogik aufmerksam zu machen, wurde die Veranstaltung vom Sozialfonds des Landes Vorarlberg unterstützt.