Sohn der Heimat stellt aus

Lothar Ämilian Heinzle ist im Kunstraum Remise des Verein allerArt zu Gast.
BLUDENZ Mit einer Präsentation seiner Kunstinstallation “Windhauch” bereichert der Bludenzer Künstler Lothar Ämilian Heinzle die zweite Sommerausstellung der Stadt Bludenz in diesem Jahr.

Ermöglicht hat die Ausstellung der Verein allerArt mit Obmann Wolfgang Maurer an der Spitze. Am frühen Donnerstagabend wurde zur Vernissage am Raiffeisenplatz 1 geladen. „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren sehr gut zusammen mit dem Verein. Wir haben das – wie ich es nenne – Recht und Vergnügen, die Sommerausstellung hier herinnen im Kunstraum durchführen zu dürfen – neben eurem tollen Jahresprogramm“, sagte Bürgermeister Simon Tschann sichtlich stolz in seinen Grußworten.

“Windhauch” ist eine besondere Ausstellung von Lothar Ämilian Heinzle, führte das Stadtoberhaupt weiter aus, “weil es um um ein Thema geht, das mich persönlich betrifft, denn die angemalten Steine sind im Grubser Tobel. Dort habe ich den Großteil meiner Kindheit verbracht. Wir sind dort als Familie immer wieder hinaufgegangen, haben gegrillt – natürlich nur bei Schönwetter. Bei Schlechtwetter würde ich niemandem raten, dort hinauf zu gehen; da kann dann das Tobel gehörig abgehen.” Wie die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfuhren, liegen einige Steine gar nicht mehr an ihrem Platz, wo sie einmal gelegen sind und angemalt wurden. Simon Tschann habe eine sehr tiefe und persönliche Verbindung mit diesem Projekt und es freue ihn besonders, dass der Künstler, ein Bludenzer, bei diesem Projekt ausgesprochen hartnäckig gewesen sei. “Ich weiß, als er ganz am Anfang bei uns war und er der Stadt das Projekt, die Idee vorgestellt hat, hat vieles dagegengesprochen. Aber Lothar hat eine tolle Einstellung: ,Geht nicht, gibt’s nicht!’. Da können wir auch als Politiker viel lernen von Lothar. Lothar, du hast es geschafft, recht herzliche Gratulation dafür.” Der Bürgermeister empfahl allen Anwesenden, sich das Grubser Tobel einmal anzusehen. Es sei eine Wanderung wert. Von Lothar Ämilian Heinzle dürfe man sich vielleicht noch viele weitere Projekte erwarten, zumal er “völlig umtriebig” sein. Laut dem Bürgermeister sei die Stadt froh, dass der Künsler hartnäckig geblieben sei und das Projekt umgesetzt habe.

Kulturstadtrat Cenk Dogan begrüßte die Vernissagebesucher im Namen der Kulturabteilung der Stadt Bludenz zum zweiten Teil der Sommerausstellung. Der erste Teil widmete sich dem Themenschwerpunkt 50 Jahre Rathaus. Das Jahr 2024 sei für die Stadt ein ganz besonderes Jahr. “Ich will gar nicht ausholen, warum das historisch für uns so bedeutend ist”, so der Kulturstadtrat. “Wir haben uns das Ziel gesetzt, kulturelle Schwerpunkte zu setzen. Einer dieser Schwerpunkte ist diese Ausstellung heute”, sagte Cenk Dogan. Lothar Ämilian Heinzle lobte er für den wertschätzenden Umgang und die wertschätzende Kooperation. “Dir wurden vielleicht die einen oder anderen Steine in den Weg gelegt, aber du hast sie alle ausgeräumt. Als Kulturstadtrat freue ich mich vor allem, dass ein Bludenzer Künstler, der den Weg hinaus aus Bludenz gefunden und Karriere gemacht hat, auch wieder zurückkommt und hier Projekte umsetzt. Das ehrt uns”, betonte der Stadtrat, der die Ausstellung eröffnete.

Zu den Arbeiten sprach der Kunsthistoriker, Kurator, Kunstpublizist und -vermittler Lucas Gehrmann, der jahrelang in der Kunsthalle Wien tätig war. Die Arbeiten Heinzles entstanden vor zwei Jahren. “Es dauert immer eine Zeitlang, bis man so eine Arbeit publik machen kann”, so der Künstler in seinen Grußworten. Der Einladung zur Vernissage waren viele Persönlickkeiten gefolgt. Unter den Anwesenden befanden sich Kulturamtsleiterin Daniela Beck, Athina Gabriel, Stefan Stachniß, Valentin Ledoldis, der Obmann des Verein allerArt, Wolfgang Maurer, Hubert Bertsch (Bertsch Holding), der ehemalige österreichische Skirennläufer und Trainer Kurt Engstler mit Gattin Berthild, der pensionierte Apotheker Maximilian Fritsche mit Gattin Sigrid (Künstlerin und Gründerin der Kellergalerie Kukuphi), Architekt Markus Malin, Augenarzt Martin Tschann, der pensionierte Hautarzt Norbert Walter, der das Kunstprojekt fotografisch dokumentierte, Martine Durig, Künstler Walter Zingerle mit Gattin Renate, der ehemalige Stadtamtsdirektor Erwin Kositz. SCO