Auch der zweite Bänklehock war ein Erfolg

Heimat / 09.09.2024 • 15:57 Uhr
Bänklehock“ in Gais
Bürgermeister Martin Konzet und Stefan Stachniss.

Der zweite Bänklehock in Gais zog erneut zahlreiche Besucher aller Altersgruppen an.

Gais Die Parzelle Gais wurde erstmals 842 erwähnt, verschwand dann jedoch für lange Zeit aus der Geschichte. Erst im 19. Jahrhundert belebte sich der Ort wieder durch die Ansiedlung mehrerer Fabriken, von denen die Firma Degerdon die bedeutendste war.

Bürgermeister Martin Konzet erklärt: „Wir, das heißt die Arbeitsgruppe Jugend, Gesundheit und Soziales unter der Leitung von Katharina Schuster, hatten die Idee, zu einem ‚Hock‘ in die Remise des ehemaligen Gutshofs von Gaisbühel einzuladen. Ziel war es, die Bevölkerung für die geschichtliche Entwicklung unserer Gemeinde zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sich Gais im Laufe der Jahre verändert hat. Wir haben speziell die Einwohner von Gais eingeladen, um uns bei diesem ‚Bänklehock‘ mit historischen Bildern und Erinnerungen zu unterstützen.“

Bänklehock“ in Gais
Begeisterte Zuschauer beim zweiten Bänklehock in Gais.

Es war bereits die zweite Veranstaltung dieser Art, und wie schon beim ersten „Bänklehock“ war der Zuspruch groß: Fast 70 Personen jeden Alters nahmen daran teil. Nachdem Bürgermeister Konzet die Gäste begrüßt hatte, führte Stefan Stachniss, unterstützt von Abraham Hartmann vom Gemeinschaftsarchiv Walgau, durch die Geschichte des Bludescher Ortsteils. Martin Schnetzer begleitete die Veranstaltung musikalisch mit seiner Handorgel und lockerte den Nachmittag mit humorvollen Anekdoten auf.

Bänklehock“ in Gais
Martin Schnetzer begleitete die Veranstaltung musikalisch mit seiner Handorgel.

Im Jahr 1920 wurde die Lungenheilstätte Gaisbühel gegründet, und der Gutshof entstand, um sich selbst zu versorgen. Interessanterweise waren in Vorarlberg einige größere Krankenhäuser ebenfalls Selbstversorger. Degerdon, einst ein Zugpferd der Vorarlberger Textilindustrie, teilte 2006 das Schicksal vieler Unternehmen der Branche und ging in Konkurs. 2008 schloss auch Gaisbühel und dient seither als Flüchtlingsheim und Lagerstätte des Landesmuseums. Damit verlor Gais seine wichtigsten wirtschaftlichen Träger.

Bänklehock“ in Gais
Richard Lins war der letzte Pächter des Gutshofs.

Heute jedoch ist Gais wieder ein lebendiger Ortsteil. Hier befinden sich unter anderem die Transportfirma Vögel, der Maschinenring, eine Kaserne und die ASFINAG. Gais ist zudem ein Wohnort und Heimat eines sehr aktiven Fischereivereins.

Richard Lins, der letzte Pächter des Gutshofs, erzählte viel aus der Vergangenheit, ebenso wie Wolfgang Simma, Gerhard Schallert und Elisabeth Marte, die in ihrer Jugend bei der bäuerlichen Arbeit stets tatkräftig mitgeholfen hatten. Trotz der harten Arbeit blicken sie auf eine fröhliche Jugend zurück. Auch einige ehemalige Arbeiter von Degerdon berichteten von ihren Erfahrungen in der Fabrik.

Bänklehock“ in Gais
Wolfgang Simma erzählte aus der Vergangenheit.

Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Martin Konzet bei den zahlreichen Gästen und bat darum, noch vorhandene historische Bilder und Dokumente der Gemeinde zum Kopieren zur Verfügung zu stellen. HAB